Zwei Drittel wollen vor dem 64. Lebensjahr in Rente gehen

Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung gehen Menschen in Deutschland derzeit im Durchschnitt mit 64,4 Jahren in Rente. Im Jahr 2021 waren es 64,1 Jahre. Der Hauptgrund für die Erhöhung ist eine Anhebung der Altersgrenze für die ursprüngliche „Rente mit 63 Jahren“. Diese Regelung wurde damals von der schwarz-roten Bundesregierung eingeführt und richtet sich an „besonders Langzeitversicherte“, die seit mindestens 45 Jahren Beiträge gezahlt haben. Wer vor 1953 geboren wurde, konnte mit 63 Jahren ohne Abzüge in Rente gehen.

Derzeit gehen die Deutschen mit einem Durchschnittsalter von 64,4 Jahren in Rente. Stephan Scheuer/dpa

Für die Umfrage wurden knapp 9.000 Menschen der Babyboomer-Generation zu ihren Zukunftsplänen befragt. Laut der Studie handelt es sich bei den Babyboomern um Menschen, die in den Jahren 1959, 1965 und 1971 geboren wurden, als die Geburtenraten nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen. Die vollständigen Umfrageergebnisse sollen im Herbst 2023 veröffentlicht werden.

Laut einer Studie wollen mehr als zwei Drittel der Babyboomer-Generation vorzeitig in Rente gehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der Bergischen Universität Wuppertal, deren erste Ergebnisse dem ARD-Magazin Panorama vorliegen. Demnach wollen 68 Prozent der befragten Arbeitnehmer spätestens mit 64 Jahren in Rente gehen. Eine vorzeitige Pensionierung sei die Regel, erklärten die Forscher.

Als Grund nannte eine große Mehrheit der Teilnehmer aller Altersgruppen den Wunsch nach mehr Freizeit. Auch ein gutes Einkommen und ein erfüllender Job führen der Studie zufolge nicht dazu, dass man länger arbeiten möchte. Die Gruppe mit dem niedrigsten Einkommen wird dies am ehesten tun. Dabei gehe es jedoch eher darum, „lange arbeiten zu müssen“, erklärten die Forscher.

22.06.2023 | aktualisiert am 22.06.2023 – 09:57 Uhr

Laut einer Studie möchten fast 70 Prozent der Generation spätestens mit 64 Jahren in Rente gehen. Der Grund dafür ist für viele der Wunsch nach mehr Freizeit.

„Unsere wichtigste Erkenntnis ist, dass es bei den Babyboomern eine starke Kultur des frühen Ausstiegs gibt“, sagte Studienleiter Hans-Martin Hasselhorn von der Bergischen Universität Wuppertal. Auffallend ist, dass insbesondere unter den jungen Babyboomern (Jahrgang 1965) noch mehr Menschen früher in Rente gehen wollen. Während 69 Prozent der Arbeitnehmer des Jahrgangs 1959 noch bis zum 64. Lebensjahr arbeiten wollen, ist dies bei den Jüngeren nur ein Drittel.