Wenige Tage nach dem Flüchtlingsunglück vor der griechischen Küste, bei dem Hunderte Menschen ums Leben kamen, nahmen die pakistanischen Behörden zehn mutmaßliche Schlepper fest. Neun Verdächtige seien im pakistanischen Teil Kaschmirs festgenommen worden, wo die meisten der bei dem Unfall ums Leben gekommenen Pakistaner herkamen, teilten örtliche Behörden am Sonntag mit. In Gujrat kam es zu einer weiteren Festnahme. Premierminister Shebaz Sharif kündigte ein hartes Vorgehen gegen Menschenschmuggler an. Diese sollten „kaum bestraft“ werden.
Francis war am 7. Juni wegen eines drohenden Darmverschlusses unter Vollnarkose operiert worden. Nach neun Tagen wurde der Papst am vergangenen Freitag aus dem Gemelli-Krankenhaus in Rom entlassen. Nach Angaben des Heiligen Stuhls könnte der Papst die geplanten Privataudienzen in der neuen Woche abhalten; Am Mittwoch wird unter anderem Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva erwartet. Die Generalaudienz am selben Tag wurde hingegen abgesagt, damit Franziskus seinen operierten Magen besser schützen kann.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration und des UN-Flüchtlingshilfswerks befanden sich schätzungsweise 400 bis 750 Menschen an Bord des gesunkenen Fischkutters. Nur 104 Menschen konnten gerettet werden.
AFP
Die Videos scheinen die letzten Stunden an Bord eines Bootes zu zeigen, das mit Hunderten von Migranten im Mittelmeer gesunken ist.
,
Dieses von der griechischen Küstenwache veröffentlichte Bild zeigt Menschenmengen auf dem Deck eines Fischerbootes, das später vor Südgriechenland kentert und sinkt. Hellenische Küstenwache/AP
Papst Franziskus hat bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach seiner Bauchoperation der Opfer des schweren Bootsunglücks vor Griechenland gedacht. Mit „großer Trauer und viel Schmerz“ habe er von der Katastrophe erfahren, sagte Franziskus am Sonntag in Rom und fügte – offenbar abweichend vom Redemanuskript – hinzu: „Es schien, als sei das Meer ruhig.“ Er bete für die Opfer und mahnte, „alles zu tun, damit sich solche Tragödien nicht wiederholen“, sagte der Argentinier.
Im Video sind die Migranten in dicker Kleidung zu sehen, da das Wetter nach Angaben einiger Geretteter während der Bootsfahrt ständig wechselte. Eine weitere Aufnahme zeigt einen Mann, der eine Flasche Wasser und ein paar Kekse in der Hand hält. Im Hintergrund sind ein paar Frauen und kleine Kinder zu sehen.
dpa
Diese Szenen machen deutlich, unter welch unmenschlichen Bedingungen Flüchtlinge immer wieder im Mittelmeer ausgesetzt werden. Der griechische Fernsehsender Mega Channel zeigte ein offenbar von Migranten aufgenommenes und in den sozialen Medien veröffentlichtes Video, das offenbar die letzten Stunden an Bord eines Bootes zeigt, das am vergangenen Mittwoch im Mittelmeer vor der griechischen Küste gesunken ist. Bei dem Unfall ertranken mehrere Hundert Menschen.
/