Sicherheitskräfte am Flughafen Chisinau in MoldawienCristian Straista
Nach Angaben der Behörden hat ein Schütze am Flughafen Chisinau in Moldawien mehrere Schüsse abgefeuert. Das moldauische Internetportal agora.md berichtete, dass am Freitag auf dem internationalen Flughafen der Hauptstadt zwei Menschen getötet worden seien. Man geht davon aus, dass es sich bei dem Angreifer um einen Militärangehörigen handelte, möglicherweise um einen Wagner-Söldner, berichtet unter anderem die Agentur Pulsmedia. Eine offizielle Bestätigung hierfür gibt es nicht – die Informationslage ist derzeit noch unübersichtlich.
Ein Russe soll einem Grenzschutzbeamten die Waffe abgenommen und am Flughafen Chisinau mehrere Schüsse abgefeuert haben. Zwei Menschen sollen getötet worden sein.
Der mutmaßliche Täter wurde bei einem Polizeieinsatz verletzt und festgenommen. Er soll von Grenzschutzbeamten an der Einreise gehindert worden sein. Unbestätigten Medienberichten zufolge entriss er einem Beamten bei der Kontrolle die Pistole und feuerte anschließend Schüsse ab. Nach vorläufigen Angaben wurden ein Grenzschutzbeamter und eine weitere Person getötet. In zunächst unbestätigten Berichten war auch von einer Geiselnahme die Rede gewesen. Das Flughafengebäude war evakuiert worden. Im Flugverkehr kam es zu Verzögerungen.
Moldawischen Medien zufolge handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen russischen Staatsbürger, der in einem Flugzeug aus der Türkei gelandet ist. Die ehemalige Sowjetrepublik Moldau liegt zwischen dem EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine und ist ein beliebtes Reiseziel für Russen sowie ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Transitpunkt. Täglich landen dort Hunderte russische Staatsbürger, die meisten werden bei der Passkontrolle zur Seite genommen und noch einmal gesondert nach dem Grund ihrer Einreise befragt.
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Die Lage in Moldawien ist aufgrund russischer Einflussversuche politisch angespannt. Darüber hinaus wollen die moldauischen Sicherheitskräfte die heimliche Einreise russischer Kämpfer verhindern, um die Lage in dem kleinen und völlig verarmten Land zu destabilisieren. Deshalb kontrollieren die Behörden insbesondere Russen, obwohl sie dort ebenfalls eine ethnische Minderheit darstellen. Auch in der von Moldawien abtrünnigen Region Transnistrien hat Russland Soldaten stationiert.
30.06.2023 | aktualisiert am 30.06.2023 – 17:06 Uhr