Römertopf: Der Hersteller ist pleite

Der Römertopf ist mit Gemüse gefüllt. Das Unternehmen hinter dem beliebten Keramiktopf ist insolvent.imagebroker/imago

Die Energiekrise, der Ukraine-Krieg und neue Gesetze bereiten vielen Unternehmen im ganzen Land Probleme. Der Hersteller des bekannten römischen Topfes zum Garen von Speisen im Backofen ist inzwischen zahlungsunfähig. Das Keramikunternehmen Römertopf aus Ransbach in Rheinland-Pfalz hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Montabaur gestellt, wie aus am Freitag veröffentlichten Unterlagen hervorgeht. Demnach wurde Rechtsanwalt Marcel Gast zum Insolvenzverwalter bestellt.

Ein einigermaßen gutes Weihnachtsgeschäft im Jahr 2022 machte wieder Hoffnung. Doch seit der Ankündigung des neuen Heizungsgesetzes durch die Politik hat sich diese Hoffnung zerschlagen. In der Folge sei es erneut zu einem „massiven Nachfrageeinbruch aufgrund von Verbraucherängsten“ gekommen.

Römertopf Ceramics ist zahlungsunfähig und stellt die Produktion in Deutschland ein. Der Hersteller nennt diese Gründe für seine Zahlungsunfähigkeit.

Nach einer sehr guten Entwicklung in den Jahren 2017 bis 2021 habe Römertopf seit dem russischen Angriff auf die Ukraine einen starken Umsatzrückgang erlebt, sagte Geschäftsführer Frank Gentejohann der Düsseldorfer Wirtschaftswoche. Darüber hinaus käme es zu explosionsartigen Kostenexplosionen bei Energie, Rohstoffen, Löhnen und Produktionsmitteln.

Laut Gentejohann musste das Unternehmen im vergangenen Jahr ein Drittel seiner Mitarbeiter entlassen und verzeichnete einen Umsatzrückgang von mehr als 40 Prozent. Die Produktion in Deutschland wird voraussichtlich geschlossen, die 44 Mitarbeiter in Ransbach werden für drei Monate beschäftigt. Bisher wurden Töpfe auch in einer Auftragsfertigung in Portugal hergestellt.

Nach Angaben des Unternehmens wurde der römische Topf 1967 von der Keramikfirma Eduard Bay erfunden. Die Marke Römertopf ist seit 1997 eingetragen.