Das Anliegen des Bürgerentscheids, keine Containerunterkünfte auf städtischen Flächen zu errichten, wurde unter anderem von der CDU und der AfD in Greifswald unterstützt. SPD, Grüne, Linke und zahlreiche Verbände sprachen sich gegen den Stopp der Containerunterkünfte aus. Sie betrachteten das Referendum auch als einen allgemeinen Mangel an Solidarität mit Flüchtlingen.
Die Initiatoren hatten den Bürgerentscheid initiiert, nachdem die Stadt Anfang 2023 auf stadteigenem Gelände ein Containerdorf für 500 Menschen errichten wollte.
Wohncontainer für eine Flüchtlingsunterkunft Sebastian Kahnert/dpa
Zahlreiche Kommunen melden seit Monaten migrationspolitische Überlastungen. Bei einem Volksentscheid am Sonntag in Greifswald könnte über den Bau von Containerunterkünften für Flüchtlinge in städtischen Gebieten abgestimmt werden. Nach Angaben der Stadtverwaltung stimmten 65,4 Prozent gegen solche Einrichtungen.
Der Volksentscheid sei angenommen worden, weil die absolute Zahl der negativen Stimmen mehr als 25 Prozent der Wahlberechtigten entspreche, teilte die Stadtverwaltung am Abend auf ihrer Website mit. Insgesamt waren rund 47.500 Menschen wahlberechtigt, knapp über 14.000 stimmten mit „Nein“.
Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) wies vor dem Bürgerentscheid darauf hin, dass es bei dem Bürgerentscheid nicht um die Zahl der Flüchtlinge gehe, die die Stadt aufnehmen müsse. Nach Angaben der Stadtverwaltung sei es für Greifswald trotz des Bürgerbegehrens weiterhin möglich, Containerunterkünfte auf privater Basis zu errichten Land.
Die Greifswalder konnten am Sonntag darüber abstimmen, ob die Stadt Flächen für Flüchtlinge an den Landkreis Vorpommern-Greifswald verpachten darf. Die Wähler stimmten dagegen.