AfD-Kandidat schafft es nicht auf den Chefsessel im Schweriner Rathaus

Am Ende war es nicht so knapp, wie viele dachten: Bei der Bürgermeisterwahl in Schwein setzte sich Amtsinhaber Rico Badenschier (SPD) deutlich gegen AfD-Kandidat Leif-Erik Holm durch: Badenschier erhielt in einer Stichwahl am Sonntag 67,8 Prozent der Stimmen. Holm kam auf 32,2 Prozent. Das gab die Verwaltung der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns am Abend auf ihrer Internetseite als vorläufiges Ergebnis bekannt. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,4 Prozent.

Das Ergebnis des ersten Wahlgangs vor zwei Wochen hatte für Aufsehen gesorgt. Der Amtsinhaber erhielt im ersten Wahlgang am 4. Juni 42 Prozent der Stimmen. Holm kam mit 27,4 Prozent auf den zweiten Platz. Der von CDU, FDP und parteilosen Bürgern unterstützte parteilose Kandidat Thomas Tweer landete mit 17,1 Prozent auf dem dritten Platz.

Heubner hatte dafür plädiert, dass auch die unterlegene CDU in der Stichwahl eine Wahl des SPD-Mannes empfahl. Dem kam die CDU, wie fast alle unterlegenen Parteien, nach. Lediglich der FDP-Kreisverband gab keine entsprechende Wahlempfehlung ab, was auch bei Landes- und Bundes-FDP für Unverständnis sorgte. Der Oberbürgermeister von Schwerin wird für eine Amtszeit von sieben Jahren gewählt.

Die SPD-Landesvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern, Regierungschefin Manuela Schwesig, erklärte, sie sei stolz darauf, dass die Schweriner die AfD klar abgelehnt hätten. Die Landeshauptstadt bleibt in guten Händen. „Auch bei den absoluten Stimmen hat Rico Badenschier heute deutlich zugelegt – nicht nur im Vergleich zum ersten Wahlgang, sondern auch zur Wahl 2016“, sagte Schwesig.

Rico Badenschier und Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, bei der Bekanntgabe der vorläufigen Wahlergebnisse in Schwerin. Frank Hörmann/dpa

Erstmals ist es der AfD nicht gelungen, in einer deutschen Landeshauptstadt einen Oberbürgermeister zu ernennen. Stattdessen kann der Amtsinhaber weiterhin von der SPD aus regieren.

Nach dem ersten Wahlgang erklärte der geschäftsführende Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, dass das Erstarken der AfD in Deutschland, auch im Zusammenhang mit der Popularisierung rechtsextremer Hasswelten in Europa, eine besondere Herausforderung sei für Überlebende des Holocaust. Zuletzt hatte auch die AfD bundesweit hohe Umfragewerte verzeichnet.