Nicht nur im Netz sorgt das Video für scharfe Kritik. „Bezüglich des Vorgehens der Polizeibeamten liegt eine Strafanzeige wegen Körperverletzung in der Dienststelle vor“, teilte die Polizei am Sonntag mit. „Die Ermittlungen dauern an.“ Eine Polizeisprecherin sagte: „Selbstverständlich werden wir die Strafanzeige entsprechend aufgreifen und dort ermitteln.“ Von wem die Anzeige stammte, war zunächst unklar.
Ein Brandenburger Polizist schlägt einem Demonstranten mit der flachen Hand ins Gesicht und bringt ihn zu Boden. Als der Beamte auf die übermäßige Härte von Zeugen angesprochen wird, sagt er: „Gehen Sie zur Seite! Sonst stelle ich Sie daneben.“ Die Szene wurde mit einem Mobiltelefon aufgezeichnet und hat nun ein Nachspiel für den Polizisten. Die Polizei gab am Sonntag bekannt, dass gegen Beaten intern ermittelt werde.
Der Vorfall ereignete sich am Samstag bei einer Protestkundgebung zum Tag der Bundeswehr in Brandenburg/Havel. Das Video, das unter anderem auf Twitter mehrfach geteilt wurde, gilt als Beweismittel. Es zeigt zwei Beamte, die einen Mann abführen. Vor einem Bauzahn wird er durch eine Grifftechnik an Gesicht und Hals (Rocker) gewaltsam zu Boden gebracht. Von Zeugen angesprochen, begründet der Polizist sein Vorgehen damit, dass der Mann sich nicht wie verlangt hingesetzt habe.
Bei einer Protestkundgebung in Brandenburg/Havel wurde ein Demonstrant gewaltsam zu Boden gebracht. Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung im Büro.
Die Linken-Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg teilte dazu ein Video auf Twitter und schrieb: „Polizeigewalt in Brandenburg an der Havel – einfach ohne Grund ins Gesicht schlagen, das geht einfach nicht!“ (mit dpa)
#Polizeigewalt in Brandenburg an der Havel – einfach ohne Grund ins Gesicht schlagen, das geht einfach nicht! pic.twitter.com/WYZpgebtMq
Ein Polizist packt den Demonstranten plötzlich ins Gesicht und bringt ihn zu Boden. Privat/Anke Domscheit-Berg/Twitter
Nach Angaben der Polizei haben sich bei der Protestaktion in Brandenburg/Havel vier Personen rote Flüssigkeit über ihre weißen T-Shirts geschüttet und sich anschließend auf den Boden gelegt. Die Polizei erteilte Ortshinweise, dann kam es zum Einsatz.