Ein 33-Jähriger muss sich vor dem Berliner Kammergericht verantworten: Er soll die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat unterstützt haben.
Der gebürtige Syrer reiste im April 2019 von Berlin nach Syrien, um sich dort dem IS anzuschließen. Laut Anklage wollte er eine militärische Ausbildung erhalten und für die Miliz kämpfen. Aufgrund eines Oberschenkelhalsbruchs war ihm dies jedoch nicht möglich. Stattdessen soll er sich im Gefangenenlager Al-Hol um zwei IS-Mitgliederinnen gekümmert und versucht haben, deren Flucht zu organisieren.
In Syrien trennte er sich dann schnell von seiner Frau und nahm „nie“ an Kampfeinsätzen teil. Der 33-Jährige gab zu, dass er auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland weiterhin mit der Miliz sympathisierte. Allerdings habe er „jetzt mit dem IS gebrochen“. Für den Prozess vor einem Strafsenat waren Verhandlungstermine zunächst bis Ende Juli angesetzt.
Ein 33-jähriger Mann, der in Syrien für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kämpfen wollte, muss sich seit Mittwoch vor dem Berliner Oberlandesgericht verantworten. Die Bundesanwaltschaft wirft Ahmad HI Mitgliedschaft in einer Terrororganisation im Ausland und die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor. Außerdem soll er gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen haben.
Außerdem soll er seiner zukünftigen Frau – ebenfalls eine radikale Islamistin – den Umgang mit einem Sturmgewehr beigebracht haben. Im Oktober 2019 kehrte HI nach Berlin zurück, um seinen Bruch zu behandeln. Laut Anklage setzte er dort seine Arbeit für die Miliz fort. Der 33-Jährige soll Propagandavideos verschickt, Geld an inhaftierte IS-Anhänger überwiesen und Waffen für die Miliz gekauft haben. Allerdings wurde er im August 2022 festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Nach einer von seinem Verteidiger verlesenen Aussage war der Angeklagte Ende 2015 über die Balkanroute nach Deutschland gekommen. Ab 2018 lebte er in Berlin. Er lernte seine zukünftige Frau, die in Syrien lebte, online kennen. Durch sie sei er „immer empfänglicher für IS-Propaganda geworden“, heißt es in der Erklärung.
Vor einem Prozess vor einem Bezirksgericht liegen Akten auf dem Tisch. Swen Pörtner/dpa