Mann stirbt bei Protesten durch Gummigeschoss der Polizei

Bei nächtlichen Unruhen in Marseille ist möglicherweise ein junger Mann gestorben, nachdem die Polizei ihn mit einem Gummigeschoss angeschossen hatte. Der 27-Jährige sei in der Nacht zum Sonntag gestorben, vermutlich an den Folgen eines „heftigen Schlags auf die Brust“, verursacht durch ein „Gummigeschoss“, teilte die Staatsanwaltschaft der südfranzösischen Hafenstadt Marseille der AFP mit Nachrichtenagentur. Nach ersten Erkenntnissen führte der Einschlag des Projektils zu einem Herzstillstand.

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Neben Paris wurde in den vergangenen Tagen vor allem Marseille von Protesten erschüttert. Bei den Unruhen wurde ein Mann durch eine Polizeikugel getötet.

In Marseille kam es neben Paris zu besonders heftigen Protesten nach dem Tod eines Jugendlichen. Clement Mahoudeau/AFP

Damals sei die Gegend von „Unruhen und Plünderungen“ erschüttert worden, sagten Staatsanwälte. Es ist jedoch unklar, ob der 27-Jährige daran teilnahm. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen zum Sachverhalt ein, die Kriminalpolizei und die Polizeiaufsichtsbehörde (IGPN) waren beteiligt.

Nachdem ein Polizist bei einer Verkehrskontrolle in einem Pariser Vorort einen Jugendlichen tödlich erschossen hatte, kam es mehrere Nächte lang zu gewalttätigen Protesten im Großraum Paris und in zahlreichen anderen französischen Städten. Außer in Paris waren die Ausschreitungen in Marseille besonders heftig. Nach schweren Ausschreitungen in der Nacht zum Freitag wurde der Polizeieinsatz in Frankreichs zweitgrößter Stadt am Samstagabend massiv ausgeweitet.