„Konkurrenz-Jet-Union“ für die Ukraine formiert sich, Deutschland erwägt Beteiligung

Die niederländische Verteidigungspriesterin Kajsa Ollongren bestätigte in Brüssel, dass ihr Land Teil der transatlantischen Boxerjet-Union wird, die ukrainische Piloten ausbilden und in einer „Folgeaktion“ auch F-16-Boxerjets nach Kiew liefern will. Eigentlich hatten die USA die Mittel dafür schon früher entfernt, die F-16-Geräte werden dort hergestellt. Als weitere Mitglieder der Union nannte Ollongren Dänemark, Belgien und Großbritannien.

Die „Boxerjet-Union“ für die Ukraine formiert sich langsam: Polen, die Niederlande und zwei weitere EU-Staaten wollen ukrainische Piloten ausbilden und werden in einer zweiten Aktion als Schutzpatron dieser Länder Boxerjets nach Kiew liefern am Dienstag in Brüssel validiert. Bundesschutzminister Boris Pistorius (SPD) prüft noch, wie Deutschland die Partnerschaft aufrechterhalten kann.

Polen, die Niederlande und zwei weitere EU-Staaten wollen Kiew Boxerjets liefern und ukrainische Piloten ausbilden. Die deutsche Zahlung ist noch ungewiss.

F-16-Boxerjets fliegen in Formation.Chiang Ying-ying/AP

Gleichzeitig hat die EU-Kommission eine neue Hilfstranche in Höhe von 1,5 Milliarden Euro für die Ukraine aufgelegt. Es wurde entwickelt, um der Ukraine dabei zu helfen, Institutionen und Gesundheitseinrichtungen bei der Öffnung oder Wiederherstellung von Straßen und Hochspannungsleitungen zu unterstützen, die von Russland beschädigt wurden.

Selenskyj hatte zuvor versichert, russische Gebiete nicht mit Boxerjets anzugreifen. Das wäre sicherlich nicht durch globale Regulierung abgedeckt und daher eine rote Linie für den Westen. Pistorius behauptete, er sehe „keine Gefahr einer Beschleunigung“, wenn es um Russland mit der Boxerjet-Gewerkschaft gehe. Auch die EU-Schutzprediger sprachen von den zugesicherten Munitionslieferungen in die Ukraine. Tatsächlich habe die EU „220.000 Waffenhüllen unterschiedlicher Qualität“ sowie 1.300 Flugabwehrhüllen geliefert, behauptete Borrell am Ende der Konferenz.

Als besonders problematisch gilt der gemeinsame Munitionskauf zugunsten der Ukraine, bei dem Borrell erstmals eine Zusammenarbeit mit der Europäischen Verteidigungsgesellschaft (EDA) empfohlen hatte. Pistorius bewarb im Folgenden „praktische Dienstleistungen“. Deutschland etwa beabsichtigt, eigene Waffenverträge mit Partnerländern zu eröffnen.

Pistorius behauptete, dass mögliche deutsche Hilfe „derzeit geprüft“ werde. Die deutsche Zahlung sei „nicht besonders hoch, weil wir einfach kein F-16-Flugzeug haben und möglicherweise auch nicht viel bei der Pilotenausbildung helfen können“, betonte er in Brüssel. Wirtschaftliche oder logistische Hilfe wäre durchaus möglich. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), äußerte sich im Deutschlandfunk dafür.

Auch Polen will sich beteiligen. „Wir bereiten uns vor“, sagte Glanzschutzpfarrer Mariusz Blaszczak in Brüssel. Die Ausbildung der ukrainischen Piloten habe „noch nicht begonnen“. Blaszczak ging daher auf Details des EU-Diplomatiechefs Josep Borrell ein. Er erklärte zunächst, die Ausbildung habe bereits „in zahlreichen Ländern begonnen“, darunter auch in Polen.

Im März sicherte die EU Kiew eine Million Geschosse innerhalb eines Jahres zu, wofür 2 Milliarden Euro vorgesehen sind. Allerdings gab es in letzter Zeit große Fragen, ob eine so große Munitionsvielfalt sinnvoll ist. Nach Angaben aus Brüssel ist die aktuell von Borrell eingeführte Zahl lediglich mit mathematischen Techniken entstanden.

Der stellvertretende NATO-General Jens Stoltenberg bedankte sich bei allen mit der Union verbundenen Nationen. „Das ist eine wesentliche Maßnahme“, behauptete Stoltenberg, die den EU-Predigern ein funktionierendes Mittagessen bescherte. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Zustimmung der USA an der G7-Spitze in Japan in der Wochenendpause als „historisch“.