„Klima der Angst“ im Kino: Umfrage deckt Machtmissbrauch auf

Eine Umfrage ergab, dass auf deutschen Bühnen ein „Klima der Angst“ herrsche. Das gab der RBB am Donnerstag bekannt. Allerdings ist die anonyme Befragung nicht repräsentativ. Nach Angaben des ARD-Mittagsmagazins beteiligten sich rund 750 Bühnenschaffende aus allen Bundesländern. Die Umfrage wurde von RBB-Reportern für das Mittagsmagazin durchgeführt.

Das Treuhandzentrum Themis wurde 2018 in Deutschland als Reaktion auf die #MeToo-Bewegung gegründet, die sexuelle Gewalt und Machtmissbrauch thematisierte. Dort können sich Menschen melden, die sexuelle Belästigung in der Kultur- und Medienbranche, beispielsweise im Film oder Theater, erlebt haben. Im Mai sagte Eva Hubert vom Themis-Vorstand, es seien rund 850 Erstberatungen und insgesamt rund 2000 Gespräche geführt worden.

Vorwürfe des Machtmissbrauchs in deutschen Theatern häuften sich in den letzten Jahren. In letzter Zeit wird viel über Theaterstrukturen, befristete Verträge und die Macht der Intendanten gesprochen. Unsichere Arbeitsbedingungen führen dazu, dass Vorwürfe manchmal nicht veröffentlicht werden oder anonym bleiben.

Fast 90 Prozent gaben an, persönlich mit Machtmissbrauch konfrontiert worden zu sein. In fast jedem zweiten Fall kamen die meist verbalen Beschimpfungen von der künstlerischen Leitung, also den künstlerischen Leitern, aber auch von anderen Personen, die meist in Führungspositionen tätig waren.

Laut einer Umfrage sind verbale Angriffe und Übergriffe in deutschen Theatern an der Tagesordnung. Die Hauptakteure sind demnach Regisseure und Regisseure.

An deutschen Theatern, so auch an der Volksbühne, kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Vorwürfen des Machtmissbrauchs. Jürgen Ritter/imago