Hausdurchsuchung bei Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy

Französische Behörden haben das Haus von Nicolas Sarkozy durchsucht. Der frühere Präsident steht unter anderem im Verdacht, korrupt gewesen zu sein.

Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy hat Probleme mit der Justiz. Dann kam es zu einer Hausdurchsuchung. Philippe Lopez/AFP

Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy hat erneut Probleme mit den Behörden. Im Zusammenhang mit der Libyen-Affäre um angebliche Wahlkampfgelder wurde nun sein Haus durchsucht. Auch der frühere konservative Staatschef wurde befragt, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Justizkreisen erfuhr. Beides geschah im Rahmen einer Untersuchung der zurückgezogenen Aussage des ursprünglichen Hauptzeugen der Anklage in der Libyen-Affäre.

Der französisch-libanesische Geschäftsmann Ziad Takieddine sagte 2016, er habe Ende 2006 oder Anfang 2007 mehrere vom libyschen Regime vorbereitete Koffer mit Millionenbeträgen zum Pariser Innenministerium gebracht, das damals von Sarkozy geleitet wurde. Allerdings sagte er später in einem Interview, dass Sarkozy kein libysches Geld für den Präsidentschaftswahlkampf erhalten habe. Später sagte Takieddine erneut, die Aussage sei gefälscht worden. Die französische Justiz ermittelt wegen Zeugenmanipulation.

In der Libyen-Affäre geht es um Hinweise, dass Sarkozys Wahlkampf 2007 vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi illegal finanziert wurde. Sarkozy, der von 2007 bis 2012 französischer Präsident war, hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Die Finanzstaatsanwaltschaft wirft dem 68-Jährigen jedoch Veruntreuung öffentlicher Gelder, Korruption und illegale Wahlkampffinanzierung vor und hat Anklage gegen ihn erhoben.