Greta Thunberg muss vor Gericht

Nach schwedischem Strafrecht kann „Missachtung polizeilicher Anordnungen“ theoretisch mit bis zu sechs Monaten Gefängnis bestraft werden. Staatsanwältin Charlotte Ottesen erklärte jedoch gegenüber Sydsvenskan, dass die Straftat in der Regel mit einer Geldstrafe geahndet werde.

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Regelmäßig kritisiert die junge Aktivistin in scharfen Worten, dass Regierungen nicht genug gegen die globale Erwärmung unternehmen. Ende März sprach sie nach der Veröffentlichung des neuesten Berichts des Weltklimarats IPCC von „beispiellosem Verrat“ der internationalen Politik. Die Regierenden bewegten sich „aktiv in die falsche Richtung“.

Als 15-Jährige begann Thunberg während der Unterrichtszeit freitags vor dem schwedischen Parlament in Stockholm zu sitzen, um für wirksamere Klimaschutzmaßnahmen zu demonstrieren. Ihr wöchentlicher Streik weitete sich innerhalb weniger Monate zur weltweiten Protestbewegung „Fridays for Future“ aus. Thunberg beendete im Juni ihre Schulstreiks, weil sie ihren Abschluss gemacht hatte.

Thunberg beteiligte sich an der Aktion der Umweltgruppe Ta Tillbaka Framtiden (Die Zukunft zurückerobern), bei der Aktivisten versuchten, Ein- und Ausgänge zum Hafen von Malmö zu blockieren. Die Teilnehmer wollten gegen den Einsatz fossiler Brennstoffe protestieren. Thunberg weigerte sich damals auf Anweisung der Polizei, den Ort der Blockade zu verlassen.

Der Klimaaktivist soll den Anweisungen der Polizei nicht Folge geleistet haben. Ihnen droht nun eine Geldstrafe.

Einem Zeitungsbericht zufolge muss sich die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg wegen ihres Verhaltens bei einer Protestkundgebung vor Gericht verantworten. Laut der Regionalzeitung Sydsvenskan wird dem 20-Jährigen vorgeworfen, bei einer Protestkundgebung im südschwedischen Malmö Mitte Juni den Anweisungen der Polizei nicht Folge geleistet zu haben. Demnach droht Thunberg eine Geldstrafe, ein Gerichtstermin ist für Ende Juli angesetzt.

Schwedische Polizisten sprechen mit Greta Thunberg, während andere Rettungsdienste Aktivisten der Organisation Ta Tillbaka Framtiden (Nimm die Zukunft zurück) abholen. Johan Nilsson/dpa