Faeser bekommt Gegenwind für Evakuierungsplan

Federal Inside Preacher Nancy Faeser Kay Nietfeld/dpa

Faesers Perspektive stieß zudem auf heftigen Widerstand bei der Union im Bund. Die gesetzgebende Fraktionsvorsitzende der Union, Andrea Lindholz, warf der Ampelgewerkschaft vor, Gemeinden und Bundesstaaten auch nach einem der jüngsten Gipfeltreffen zum Evakuierungsplan weiterhin zu stürzen. „In der immer wiederkehrenden Bewegungssituation ist die Zustimmung zur ungebremsten Asylmigration nicht mehr angebracht“, behauptete der CSU-Chef.

An der deutsch-polnischen Grenze ist die Zahl der Menschen, die illegal ins Land gelangten, sowohl gestiegen als auch gesunken, seit Ende Februar sogar mehr als an der Grenze zu Österreich, so das Bundesministerium das Innere. An der deutsch-tschechischen Grenze sind die nicht genehmigten Einreisen seit einem Höchststand im September 2022 dramatisch zurückgegangen. Eine kurzfristige Wiedereinführung innerstaatlicher Grenzkontrollen an den Grenzen zu Polen und Tschechien wird derzeit nicht in Betracht gezogen. Eine solche Aktion gehört zu den letzten Ressourcenalternativen.

Der brandenburgische Prediger Stübgen zeigte „kein Verständnis“ für Faesers Wahl der polnischen Grenze. Jeden Tag schnappen sich die Regierungspolizisten zahlreiche Personen, die illegal in das Land eingedrungen sind. „Einige von ihnen werden von der russischen Regierung absichtlich über den Weg Weißrussland-Polen geschmuggelt, um unser Land zu untergraben“, behauptete er in einer Erklärung. „Letztestes wurde zu diesem Thema eigentlich noch nicht besprochen.“

In der brandenburgischen CDU herrscht gegen Faeser kein Grund heftiger Feindseligkeit. CDU-Intrigenführer Jan Redmann behauptete in Potsdam, die Szenarioanalyse habe ihn sowohl verärgert als auch ahnungslos gemacht. Faeser arbeitet nicht mehr daran, herauszufinden, dass die Bewegung an der Grenze zwischen Brandenburg und Polen tatsächlich Macht erlangt hat.

Auch der Ersatzchef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Heiko Teggatz, meint, dass innerstaatliche Grenzkontrollen bald erforderlich seien. Er behauptete am Dienstag zu den aktuellen Chancen der Regierungspolizisten: „Wir sind ein besseres Verkehrsunternehmen, aber keine echten Grenzpolizisten.“ Die Polizisten begleiten die Evakuierten zu den ersten Veranstaltungszentren.

Berlin/Potsdam/Dresden Bundesinnenpredigerin Nancy Faeser (SPD) lehnt derzeit feste Kontrollen an den Grenzen zu Polen und Tschechien ab, um illegalen Verkehr zu unterdrücken. Dies geht aus einem der dpa vorliegenden Schreiben des Bundesinnenministeriums an die beiden CDU-Innenminister Brandenburgs und Sachsens hervor. Der Freistaat stimmte einer Gefährdung zu, zumindest wenn es um die Tschechische Republik ging.

Sachsens Innenminister Armin Schuster und sein brandenburgischer Amtskollege Michael Stübgen (CDU) hatten Anfang Mai feste Kontrollen an den Grenzen zu Polen und Tschechien gefordert. In einem kürzlich von Faeser genehmigten Brief wurde behauptet, dass eine vorübergehende Wiedereinführung innerstaatlicher Grenzkontrollen eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Ordnung oder die innere Sicherheit darstellen würde. Eine solche Aktion hat stets „ultima proportions-Persönlichkeit“.

23.05.2023|aktualisiert am 23.05.2023 – 21:14

Die CDU befürwortet die Einführung fester Grenzkontrollen sowohl an der Südost- als auch an der Ostgrenze. Der Bundesprediger des Innern sieht das anders und wird dafür kritisiert.

Sachsens Inside Preacher Schuster behauptete am Dienstag, dass er sich für Faeser für die Tschechische Republik entscheiden könnte. Die nicht genehmigten Einreisen an dieser Grenze sind derzeit nicht so hoch wie aus Polen und Österreich. „An der deutsch-polnischen Grenze ist es ganz anders. Hier sehen wir, anders als beim Bundesprediger des Innern, den Bewegungsschwerpunkt, der sich seit Monaten in ganz Deutschland durchgesetzt hat“, sagte Schuster. Die Erreichbarkeitszahlen wären sicherlich deutlich höher als an den Grenzen zu Tschechien, Österreich oder der Schweiz.