Die Gehälter sind seit 2010 deutlich gestiegen

Immer mehr Rentner verbringen ihre Rentenjahre im Ausland. Besonders beliebt sind Spanien und Österreich.imago/Westend61

Unter den Rentnern im Ausland befinden sich jedoch nicht nur Versicherte mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Hinzu kommen rund 260.000 Deutsche, die ihren Lebensabend mit einer gesetzlichen Rente aus der Heimat im Ausland verbringen. Die meisten von ihnen, insgesamt knapp 28.000, leben in Österreich, rund 26.000 in der Schweiz und 22.000 in Spanien.

Allerdings muss bei der allgemeinen Erhöhung der Rentenzahlungen auch die Inflation berücksichtigt werden. Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, sagte kürzlich, dass die Renten seit 2010 im Westen um mehr als 32 Prozent und im Osten um mehr als 47 Prozent gestiegen seien – laut Statistischem Bundesamt lag die Inflation in diesem Zeitraum bei etwa 25 Prozent.

Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hatte die erste Generation derjenigen Arbeitnehmer, die in den 1960er und 1970er Jahren als sogenannte Gastarbeiter nach Deutschland kamen – vor allem aus Italien, Spanien, Griechenland, dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei. „Viele der ehemaligen Mitarbeiter sind inzwischen im Rentenalter und lassen ihre in Deutschland erworbene Rente bei der Rückkehr in ihr Heimatland ins Ausland überweisen“, sagte Christian Amsinck, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bund.

Wie die FAZ am Dienstag berichtete, werden immer mehr Renten ins Ausland überwiesen. Im vergangenen Jahr lebten insgesamt 1,71 Millionen Empfänger im Ausland, der Großteil davon in der EU. Dies berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine Auswertung der Deutschen Rentenversicherung. Mittlerweile leben fast sieben Prozent aller 20 Millionen Rentner, die hierzulande während ihres Berufslebens Beiträge gezahlt haben, im Ausland.

Auch der Beitragssatz ist zugunsten der Rentner von 19,9 Prozent im Jahr 2010 auf nunmehr 18,6 Prozent gesunken. Sie ist so niedrig wie Mitte der 1980er Jahre. „Diese positive Entwicklung zeigt deutlich die Stärke der gesetzlichen Rente als zentrale Säule der Alterssicherung in Deutschland“, sagte Rüdiger Herrmann, derzeitiger Vorsitzender der Vertreterversammlung. Ab dem 1. Juli steigen die Rentenbezüge durch die jährliche Rentenerhöhung erneut: im Westen um 4,39 Prozent und im Osten um 5,86 Prozent.

Hauptgrund für die Erhöhungen seien die vergleichsweise hohen Rentenanpassungen der vergangenen Jahre, sagte ein Sprecher der Rentenversicherung am Mittwoch. Einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zufolge werden immer mehr Rentenzahlungen im Ausland getätigt. Fast jeder zehnte Rentner hat einen Wohnsitz in einem anderen Land gemeldet. Das ist fast ein Drittel mehr als vor 20 Jahren.

Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung ist die durchschnittliche Rente für Langzeitversicherte seit 2010 deutlich gestiegen. Wer im vergangenen Jahr mit mindestens 35 Versicherungsjahren in den Ruhestand ging, erhielt durchschnittlich 1522 Euro brutto – also ohne Abzüge für die Kranken- und Pflegeversicherung. Das waren fast 500 Euro mehr, als es 2010 für den Ruhestand gab (1062 Euro brutto).

Die Rentenzahlungen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen, während die Beiträge gesenkt wurden. Zudem ziehen immer mehr Rentner ins Ausland.