Der Vulkan Mayon auf den Philippinen droht auszubrechen: Tausende Menschen fliehen

Ein weiterer großer Ausbruch des Mayon-Vulkans scheint unmittelbar bevorzustehen. 22 Dörfer wurden vorsorglich bereits evakuiert.

Lava bricht von der Spitze des Mayon-Vulkans aus.Aaron Favila/AP

Es gibt viel schönere Gründe, das Auto vollzupacken: Diese Bewohner müssen in ein Evakuierungszentrum umziehen. Aaron Favila/AP

Manila – Mehr als 12.000 Menschen mussten ihre Wohngebiete in der Gefahrenzone des zuletzt sehr aktiven philippinischen Vulkans Mayon verlassen. Es sei möglich, dass sich der bisher langsame Ausbruch am Gipfel über einige Monate hinziehe – oder in einer explosiven Eruption gipfelt, warnte das philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie Phivolcs am Sonntag. In diesem Fall könnte Lava in Fontänen aus dem Berg spritzen, in langen Strömen herabfließen und von pyroklastischen Strömen begleitet sein, in denen Lawinen aus heißem Kies, Asche und Gasen die Hänge hinabstürzen.

Berühmt für seine große Caldera (kesselförmige Oberfläche) und seinen See, ist auch Taal, der zweitaktivste Vulkan des Inselstaates, wieder aktiv. In der vergangenen Woche stiegen Dampfwolken bis auf eine Höhe von 3000 Metern auf. Die starke Gasfreisetzung verursachte in mehreren Gemeinden Vulkansmog („Vog“), der für die Bevölkerung gefährlich sein kann. Einwohner der Provinz Batangas wurden aufgefordert, sich mit Masken zu schützen. Die Behörden warnten außerdem vor möglichem sauren Regen, der die Ernte schädigen könnte. Das Tal liegt in der Nähe der Hauptstadt Manila.

Auch der 2462 Meter hohe Feuerberg ist ein beliebtes Ausflugsziel, allerdings rumpelt es regelmäßig: In den vergangenen 400 Jahren ist der Mayon etwa 50 Mal ausgebrochen. Der letzte große Ausbruch ereignete sich im Jahr 2018. Auch damals waren Zehntausende Menschen auf der Flucht.

11.06.2023 | aktualisiert am 11.06.2023 – 17:07 Uhr

Nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde wurden rund um den Mayon 22 Dörfer bzw. 12.804 Einwohner evakuiert. Die Regierung der betroffenen Provinz Albay rief den Ausnahmezustand aus, was die Freigabe von Hilfsgeldern beschleunigen sollte.

Der Mt. Mayon spuckt seit Donnerstag heiße Lava von seinem Gipfel, sagte Phivolcs, und habe seitdem Hunderte von Steinschlägen und mehrere pyroklastische Ströme verursacht. Der für seine perfekte Kegelform bekannte Mayon im östlichen Teil der Hauptinsel Luzon ist der aktivste Vulkan des südostasiatischen Inselstaates – der wiederum am Pazifischen Feuerring liegt, der geologisch aktivsten Zone der Erde.