Die neue App wurde mit Spannung erwartet, auch weil ihr Start einen direkten Angriff auf den bisherigen Marktführer Twitter darstellt. Wie Meta-Chef Zuckerberg auf seinem offiziellen Threads-Account bekannt gab, verzeichnete die App bereits wenige Stunden nach dem Start „mehr als fünf Millionen Registrierungen“.
In seiner Botschaft vom Mittwoch stellte Zuckerberg die App als „offenen und freundlichen Ort für Gespräche“ vor. „Ich denke, die Welt braucht gerade jetzt eine so große friedliche Gemeinschaft.“ Kritiker interpretierten dies auch als mögliche Rechtfertigung für die Zensur auf der Plattform. Die Nutzungsbedingungen von Threads sind viel strenger als die der Konkurrenz – formal, um Hass, Hetze und Kontroversen von der App fernzuhalten.
Nutzer aus Deutschland und anderen EU-Ländern suchen in ihren App-Stores vergeblich nach der Anwendung. Grund dafür ist die fehlende Zustimmung der Behörden in Brüssel. Dabei geht es vor allem um mögliche Verstöße gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Meta sagte hierzu, man werde weiterhin prüfen, ob die App auch in Europa angeboten werden könne. Ein genauer Termin steht allerdings noch nicht fest.
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Meta-CEO Mark Zuckerberg spricht von bereits fünf Millionen Nutzern der Plattform. Allerdings müssen sich EU-Bürger noch gedulden – aus datenschutzrechtlichen Gründen.
Mit Threads möchte Meta zum neuen Lieblingskommunikationskanal für Prominente, Politiker und Unternehmen werden. Auch von den zahlreichen Negativschlagzeilen über Twitter-Inhaber Musk profitiert das Unternehmen. Der Multimilliardär kaufte die Plattform im Herbst 2022 und führte sofort weitreichende Änderungen ein. Die vielen chaotischen Eingriffe wurden von den Nutzern überwiegend kritisch aufgenommen.
„Los geht's. Willkommen bei Threads“: Mit diesen Worten von CEO Mark Zuckerberg hat der Facebook-Mutterkonzern Meta am Mittwoch seine neue Kurznachrichten-App Threads gestartet. In den USA gab es bereits ein Konkurrenzangebot für Elon Musks Kurznachrichtendienst Twitter in den App-Stores aktiviert. In Europa hat sich der Start hingegen auf unbestimmte Zeit verzögert.
Inmitten der Aufregung um den Twitter-Chef hatte Meta bereits im März angekündigt, an einem neuen sozialen Netzwerk zu arbeiten, dessen Beschreibung stark an einen potenziellen Konkurrenten erinnerte. „Wir denken über ein dezentrales, unabhängiges soziales Netzwerk nach, das den Austausch schriftlicher Nachrichten in Echtzeit ermöglicht“, sagte die Gruppe damals.
Seit Mittwoch ist die neue Twitter-Alternative Threads im App Store erhältlich. Die Zulassung in der EU steht noch aus.Justin Sullivan/AFP
Die neue App ist ein Ableger von Instagram, einer weiteren Meta-Tochter. „Man meldet sich einfach mit seinem Instagram-Konto an und schon hat man dort seine Follower“, erklärte Zuckerberg in einer Videobotschaft zum Start am Mittwoch. Letztendlich profitiert die App selbst von den über zwei Milliarden bestehenden Instagram-Profilen und muss daher nicht bei Null anfangen. Zum Start waren bereits Stars wie Shakira und große Medienunternehmen wie Netflix auf der neuen Plattform aktiv. Threads sollten vorerst ohne Werbung laufen.