China betreibt seit Jahren eine Geheimdienstbasis in Kuba

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Die Beziehungen zwischen den USA und China sind seit langem sehr angespannt. Im Februar sorgte der Überflug eines mutmaßlich chinesischen Spionageballons über den USA für diplomatischen Aufruhr, und US-Außenminister Antony Blinken sagte einen geplanten Besuch in Peking ab. Nach Angaben aus US-Regierungskreisen soll Blinken die Reise am 18. Juni nachholen.

Erklärung des stellvertretenden Außenministers der Republik #Kuba 🇨🇺, @CarlosFdeCossio

Kuba hatte die Enthüllungen über ein geplantes Spionagezentrum vehement dementiert. „Wir lehnen jede ausländische Militärpräsenz ab“, sagte der stellvertretende kubanische Außenminister Carlos Fernández de Cossio. Gerüchte über einen angeblichen chinesischen Einfluss seien „falsch und unbegründet“ und dienten nur dazu, „Destabilisierung und Aggression gegen Kuba zu rechtfertigen“. Auch das Weiße Haus bezeichnete die Berichte zunächst als „ungenau“.

Während des Kalten Krieges unterhielt die damalige Sowjetunion Abhörstationen in Kuba, um die USA auszuspionieren. Als die Sowjetunion 1962 Atomraketen auf Kuba stationierte, löste dies eine der gefährlichsten Krisen des Kalten Krieges aus. Moskau zog die Mittelstreckenraketen schließlich ab.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, sagte seinerseits am Freitag, er sei sich „der Situation nicht bewusst“, kritisierte jedoch die „Verbreitung von Gerüchten und Verleumdungen“ als „gängige Taktik“ der USA.

Die Beziehungen zwischen China und den USA haben sich aufgrund wiederholter Spionagevorwürfe verschlechtert Kiichiro Sato/AP

Einem Bericht zufolge ordnete Peking bereits 2019 den Ausbau von Spionagestationen in der Karibik an. Auch die US-Regierung soll davon gewusst haben.

Die US-Zeitung Wall Street Journal berichtete am Donnerstag, dass China und Kuba eine geheime Vereinbarung über den Bau einer chinesischen Spionagestation in dem Karibikstaat getroffen hätten. Dafür soll China dem kommunistisch regierten Inselstaat mehrere Milliarden Dollar zahlen.

China betreibt offenbar seit mehreren Jahren eine Geheimdienststation in Kuba zu Spionagezwecken. Dies wurde am Samstag von einem Mitarbeiter des Weißen Hauses bestätigt, der anonym bleiben wollte. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden erfuhr bei einem Regierungswechsel von den Bemühungen Pekings, ein globales Spionagenetzwerk aufzubauen. Dazu gehörten auch Einrichtungen zur Informationsbeschaffung in Kuba. Die dortigen chinesischen Einrichtungen wurden 2019 erweitert.