Boris Palmer schreibt einen missbilligenden Brief an Luisa Neubauer

Der ehemalige Grünen-Politiker weist darauf hin, dass der menschliche Fortschritt in entscheidenden Lebensbereichen ohne die Nutzung „leicht und günstig verfügbarer fossiler Energiequellen“ nicht möglich gewesen wäre. Er wirft Luisa Neubauer vor, in der Klimapolitik einen falschen Ansatz zu verfolgen und damit „neue Opposition“ zu beschwören.

Palmer ist seit 2007 Oberbürgermeister von Tübingen. Mit Äußerungen zur Flüchtlingspolitik sorgte er immer wieder für Kontroversen und sah sich Rassismusvorwürfen ausgesetzt. Aber auch sein Management während der Corona-Pandemie und seine kommunale Umweltpolitik erregten bundesweite Beachtung und Anerkennung.

Als er im April bei einer verbalen Auseinandersetzung vor einer Migrationskonferenz in Frankfurt am Main mit „Nazis raus“-Rufen konfrontiert wurde, antwortete Palmer: „Das ist nichts als der Judenstern.“ Anschließend entschuldigte sich Palmer dafür, dass er den Eindruck erweckt habe, er relativiere den Holocaust. Er kündigte eine Pause an, um „genügend Abstand zu gewinnen und Kraft zu gewinnen“. Nach der Eskalation seiner kontroversen Äußerungen verließ er auch die Grünen.

Anzeige | Scrollen Sie, um mehr zu lesen

Grund für Palmers Pause, die am Freitag endete, war ein Skandal um seine Äußerungen am Rande einer Migrationskonferenz Ende April. Palmer bestätigte der Nachrichtenagentur am Dienstag, dass er den seitenlangen Brief an Neubauer am Tag seiner Rückkehr an den Arbeitsplatz geschrieben habe.

Nach seiner vierwöchigen Pause hat der umstrittene Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer einen wütenden Brief an die Klimaaktivistin Luisa Neubauer geschrieben. Dies berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf den Brief, der am Mittwoch in der Zeitung Welt abgedruckt werden soll.

Gleich am ersten Arbeitstag schreibt der umstrittene Bürgermeister einen kritischen Brief an den Klimaaktivisten. Das ist da drin.

Palmer verweist auf eine Rede der „Fridays for Future“-Aktivistin während ihrer Pause, die sie im Rahmen ihrer „Tübinger Mediendozentur“ gehalten hatte. Er wirft ihr Kritik an einem „fossilen“ Lebensstil vor, der „nichts anderes als ein Frontalangriff auf das westliche Wohlstandsmodell“ sei.

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) hat vor wenigen Tagen nach einem Monat Pause seine Arbeit wieder aufgenommen.Bernd Weißbrod/dpa