Auch am Montag ist die Feuerwehr im Einsatz

Stadtfeuerwehrchef Walentin blickt derweil mit Sorge auf die kommenden Monate: „Der Sommer fängt gerade erst an.“ Es ist beängstigend, wenn man darüber nachdenkt, was als nächstes kommen könnte.“ Der Waldexperte und Professor an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Pierre Ibisch, geht davon aus, dass die Brandgefahr mit dem Klimawandel zunehmen wird. Im vergangenen Jahr gab es in Brandenburg mehr als 500 Brände – so viele wie seit Jahren nicht mehr.

Nach Angaben des Brandenburgischen Umweltministeriums werden mehr als 90 Prozent aller Waldbrände durch menschliches Handeln verursacht. Die Polizei in Potsdam berichtete von einem Waldbrand, den zwei 10- und 13-jährige Jungen entfacht haben sollen. Auf ihnen wurden Feuerzeuge gefunden.

Kein anderes Bundesland ist so stark mit Kampfmitteln belastet wie Brandenburg. Die Altlasten verrotten seit Jahrzehnten im Boden, bleiben aber gefährlich. Beispielsweise gilt Phosphormunition als leicht entzündlich. Darüber hinaus ist das Bundesland aufgrund sandiger Böden mit viel Kiefernwald, der schnell austrocknet, besonders brandgefährdet.

Im Waldbrandgebiet bei Jüterbog will die Feuerwehr an diesem Montag ihren Einsatz fortsetzen. Noch immer kann sie nicht direkt zu den Brandstellen gelangen, da die Gegend mit Munition verunreinigt ist. Man könne nur präventiv vorgehen, sagte Einsatzleiter Rico Walentin. Am Wochenende hielten Feuerwehrleute Brandschutzstreifen nass, um ein Übergreifen der Flammen auf andere Bereiche zu verhindern.

Laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes soll es am Montag trocken und warm bleiben. Am Dienstag wird es instabiler – und auch in Brandenburg soll es regnen.

Eine Drohnenaufnahme zeigt einen Waldbrand in einem mit Munition verseuchten Gebiet bei Jüterbog (Teltow-Fläming). Landkreis Teltow Fläming/dpa

Der Wald bei Jüterbog begann am Mittwoch zu brennen. Die Löscharbeiten dauern an und sind wegen der im Boden befindlichen Munition aus dem Zweiten Weltkrieg besonders schwierig.

Nach Angaben der Feuerwehr vom Wochenende war auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog eine Fläche von rund 150 Hektar betroffen. Am vergangenen Mittwoch war das Feuer ausgebrochen. Löschflugzeuge oder Hubschrauber waren am Wochenende anders als zwei Tage zuvor nicht mehr im Einsatz. Zur Erkundung flogen Drohnen über das Gelände.