Aktivisten sprühen Farbe in Luxushotel auf Sylt

08.06.2023 | aktualisiert am 08.06.2023 – 20:44

Die letzte Generation kündigte am Sonntag an, ihren Protest gezielt auf die Reichen konzentrieren zu wollen. Sylt gilt als eine Insel, auf der besonders reiche Deutsche gerne Urlaub machen oder ein Ferienhaus besitzen.

Die Aktivisten setzten sich in den Einfahrten zum Porsche-Parkplatz P2, Nordseestraße und den Werkszufahrten Otto-Dürr-Straße und Lorenzstraße nieder. Sie wollten die Ankunft der rund 800 geladenen Gäste zur Porsche-Party stören. Nach Angaben der Gruppe hatten sich mindestens sechs Aktivisten mit einer Mischung aus Sand und Leim fest mit der Fahrbahn verbunden. Andere hielten Plakate hoch, auf denen stand: „Deine Dekadenz – unser gemeinsamer Untergang“ und „Nach dir die Sintflut?“.

Ein Aktivist der Gruppe Last Generation bemalt das Hotel Miramar auf Sylt. Letzte Generation

Es ist die nächste Aktion der letzten Generation gegen „die Reichen“: Im Hotel Miramar auf Sylt versprühen Aktivisten Farbe. Auch die Feier zum Porsche-Jubiläum in Stuttgart wird gestört.

„Der Protest im Luxushotel macht deutlich, wo die bisher unzureichende Gesetzgebung der Scholz-Regierung zum Schutz der Bevölkerung ansetzen muss – beim zerstörerischen Überkonsum der Superreichen“, hieß es zur Aktion der letzten Generation.

Am Donnerstagabend gab die letzte Generation bekannt, dass die Porsche-Jubiläumsfeierlichkeiten in Stuttgart-Zuffenhausen durch mehrere Sitzstreiks gestört würden.

Am Dienstag beschmierten Mitglieder der Gruppe einen Privatjet auf Sylt mit orangefarbener Farbe. Die Besitzer von Privatjets, Limousinen und Yachten würden diese nicht freiwillig verlassen, begründeten sie ihr Vorgehen. Millionäre und Milliardäre tragen überproportional zum Rückgang unserer Lebensgrundlagen bei. Um die dadurch verursachten Emissionen zu reduzieren, bedarf es Vorschriften und Gesetze.

Mitglieder der Last Generation sprühten am Donnerstag orange Farbe in die Bar eines Fünf-Sterne-Hotels auf Sylt. Nach eigenen Angaben verteilten sie im Hotel Miramar „orangefarbenes Wurfpulver in der Luft, das sich als Warnwolke im Saal ausbreitete“. Die Farbwolke symbolisiere „die bedrohlichen Rauchwolken, die seit gestern die Metropole New York bedecken“, sagten die Aktivisten. Darüber hinaus besprühten sie die Bar selbst mit orangefarbener Farbe aus vorbereiteten Feuerlöschern.

Vier der sechs Aktivisten seien widerstandslos festgenommen worden, teilte die Polizei in Flensburg mit. Demnach handelte es sich um Aktivisten im Alter zwischen 19 und 63 Jahren. Die vier Festgenommenen wurden auf eine Polizeiwache gebracht – zwei weitere Personen wurden namentlich identifiziert. Der Sachschaden konnte bisher nicht beziffert werden.