Zwei Lehrer aus Brandenburg für Zivilcourage geehrt

Dies sei „ein Weckruf für die insgesamt versagende Brandenburger Gesellschaft“, heißt es in der Mitteilung des Förderkreises. Darüber hinaus gründeten die beiden Lehrer gemeinsam mit Pfarrer Pellio das Bündnis „Schule für mehr Demokratie“. Dies ist ein Beispiel für Lehrer im ganzen Land.

Das Bündnis soll Lehrer ermutigen, die aus Angst vor Repression „als Umweltverschmutzer“ schweigen. Mittlerweile hat sie nach eigenen Angaben rund 50 Mitglieder.

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Die beiden Pädagogen veröffentlichten einen Brandbrief, in dem sich ihre Schüler über rechtsextreme Vorfälle beschwerten. Jetzt werden sie mit einem Preis ausgezeichnet.

03.07.2023 | aktualisiert am 03.07.2023 – 17:09 Uhr

Nickel und Teske hatten rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule öffentlich gemacht und damit eine bundesweite Debatte ausgelöst. „Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, weil wir als Schulpersonal einer Schule im Spree-Neiße-Kreis in unserem Arbeitsalltag mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert sind und nicht länger den Mund halten wollen“, schrieben die beiden Ein Feuerbrief namens Lehrer von April.

An einer Schule in Burg im Spreewald sind rechtsextreme Vorfälle durch die beiden Lehrer Laura Nickel und Max Teske bekannt geworden. Jetzt erhalten sie den „Preis für Zivilcourage gegen Antisemitismus, Rechtsextremismus und Rassismus“. Das gab Lea Rosh, Vorsitzende der Selbsthilfegruppe „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“, am Montag in einer Erklärung bekannt. Dies soll ihren Mut würdigen. Auch Pfarrer Lukas Pellio aus Spremberg im Süden Brandenburgs nahm die Auszeichnung entgegen. Dieser wird gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Berlin verliehen.

Preis für Zivilcourage: Lea Rosh hält eine Rede. Annette Riedl/dpa

Den Angaben zufolge wird der Preis am 31. Oktober 2023 im Rahmen des traditionellen Benefizessens des Förderkreises verliehen. Nach Angaben der Fördergruppe werden mit dem Abendessen weitere Forschungsarbeiten zum „Raum der Namen“ innerhalb der Holocaust-Gedenkstätte finanziert.

In einer ersten Reaktion zeigten sich Nickel und Teske stolz auf die Ehre. „Dieser Preis geht an alle Menschen, die sich täglich gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzen, und vor allem an alle mutigen Schüler, die klar Stellung beziehen“, sagten die Lehrer der Deutschen Presse-Agentur. Der Kampf gegen die extreme Rechte könne nur gemeinsam geführt werden, sagte Pater Pellio. Deshalb ist der Preis auch eine Auszeichnung für alle antifaschistischen Menschen und Gruppen im Süden Brandenburgs.