Werbegeschäft stockt: Microsoft boykottiert Twitter

Dazu gehört, dass das Verifizierungssymbol mit einem weißen Häkchen auf blauem Grund, das prominenten Nutzern bisher kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, nur zahlenden Abo-Kunden zur Verfügung stehen soll. Twitter bestätigte, dass zuvor vergebene Gratis-Ticks entfernt werden sollten. Musk hatte dies zuvor für den 1. April angekündigt. Die alten Häkchen haben tatsächlich die Identität der Person hinter dem Konto verifiziert. Das gilt beim neuen Modell nur für Unternehmen, die für ihr goldenes Häkchen auch deutlich mehr Geld zahlen sollen: 950 Euro im Monat statt 9,52 Euro für Einzelnutzer

Traditionell stammen die meisten Geschäfte von Twitter aus Werbung. Nach der Musk-Akquisition gab es eine Abwanderung von Werbetreibenden. Er hofft nun eher auf Abo-Einnahmen von Nutzern und Unternehmen.

Das Twitter-Icon am Firmensitz. Jeff Chiu/AP

Elon Musks Twitter hat ein neues Problem im Werbegeschäft. Eine Microsoft-Plattform, über die Werbetreibende ihre Aktivitäten in Onlinediensten verwalten können, wird keine Twitter-Konten mehr unterstützen.

Einen Grund für den Schritt nannte der Softwareriese nicht. Allerdings kommt es kurz vor Inkrafttreten einer Änderung des Twitter-Preismodells für den Schnittstellenzugang. Firmenkunden sollten dafür mindestens 42.000 US-Dollar im Monat bezahlen. Das war vielen kleineren Entwicklern schon zu teuer.

Den Vorwurf konkretisierte der Tech-Milliardär nicht. Microsoft ist einen milliardenschweren Pakt mit dem Start-up OpenAI eingegangen, das unter anderem den beliebten Chatbot ChatGPT entwickelt hat.

Ohne Zugriff auf Twitter-Schnittstellen können beispielsweise Software anderer Anbieter keine Tweets auf der Plattform veröffentlichen. Der Microsoft-Dienst ermöglicht es Benutzern, Beiträge zu schreiben und zu veröffentlichen und zu sehen, wie beliebt sie waren. Die Funktionen funktionieren wie bisher auf Facebook, Instagram und dem Karrierenetzwerk LinkedIn.

Twitter-Besitzer Elon Musk behauptete daraufhin, Microsoft habe „illegal“ auf Daten des Online-Software-Schulungsdienstes zugegriffen. „Zeit für eine Klage“, fügte er hinzu.

Die Online-Werbeplattform von Microsoft wird Twitter nicht mehr unterstützen. Unterdessen droht Musk, wegen "illegalen" Zugriffs auf Twitter-Daten zu klagen.