UN-Sicherheitsrat wählt fünf neue Mitglieder – Weißrussland lehnt ab

Der UN-Sicherheitsrat wurde zur Wahrung des Weltfriedens nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und hat 15 Mitglieder. China, Frankreich, Großbritannien, Russland und die USA sind ständige Mitglieder und verfügen somit über ein Vetorecht. Die zehn weiteren Mitglieder – aufgeteilt in regionale Gruppen – werden von der UN-Generalversammlung jeweils für zwei Jahre in das Gremium gewählt. Zuletzt saß Deutschland 2019 und 2020 im Sicherheitsrat. Da sich die Vetomächte aufgrund unterschiedlicher Interessen jedoch häufig gegenseitig blockieren, gilt das Gremium in akuten geopolitischen Krisen als weitgehend handlungsunfähig.

Weißrussland und Slowenien hatten jeweils einen Antrag auf Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat gestellt.Bernd von Jutrczenka/dpa

Am Tag nach dem russischen Angriff auf die Ukraine scheiterte beispielsweise eine Resolution gegen den Angriffskrieg, gegen die Russland wenig überraschend sein Veto einlegte. Im April dieses Jahres sorgte auch der Sicherheitsrat für Aufruhr, als Russland trotz des Krieges im monatlichen Wechsel den Vorsitz übernahm. Der ukrainische UN-Gesandte Serhiy Kyslyzja sprach von „Absurdität auf einer ganz neuen Ebene“ und kritisierte das Vorgehen scharf.

Beide Länder hatten erklärt, dass sie die Osteuropa-Gruppe der Vereinten Nationen im Sicherheitsrat vertreten wollten. Die UN-Generalversammlung in New York entschied mit einer klaren Mehrheit von 153 zu 38 Stimmen gegen Weißrussland. Neben Slowenien wurden auch Algerien, Guyana, Sierra Leone und Südkorea zu künftigen nichtständigen Mitgliedern des mächtigsten UN-Gremiums gewählt. Hier gab es keine Teilnehmer.

Die fünf Länder werden im Januar 2024 für eine zweijährige Amtszeit dem Sicherheitsrat beitreten. Anschließend übernehmen sie Albanien, Brasilien, Gabun, Ghana und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine scheiterte das eng mit Russland verbundene Weißrussland bei der Bewerbung um einen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Das von Machthaber Alexander Lukaschenko regierte Land verlor am Dienstag in einer geheimen Abstimmung gegen das EU-Mitglied Slowenien.

Russlands Verbündeter Weißrussland ist bei der Wahl am Dienstag gescheitert. Stattdessen nimmt Slowenien am Runden Tisch in New York Platz.