Tanken in Deutschland ist zu teuer

03.07.2023 | aktualisiert am 03.07.2023 – 16:56 Uhr

Kraftstoff bleibt in Deutschland teuer. Obwohl sich der Dieselpreis im ersten Halbjahr im Vergleich zum Benzin normalisiert hat, hält der ADAC beide Preise für zu hoch.

Eine schnelle Wende sei kaum in Sicht: „Es ist unwahrscheinlich, dass die Preise in den kommenden Wochen schnell sinken“, sagte Albrecht. „Leider haben sich einige Verbraucher an die höheren Spritpreise gewöhnt, weil sie sich noch an die Extremwerte aus dem Vorjahr erinnern.“ Zudem hätten Pendler teilweise keine Alternative, erklärte er. „Das bremst den Wettbewerb, der für sinkende Preise notwendig ist.“ Denn freiwillig werden die Mineralölkonzerne und Raffinerien kaum auf die komfortableren Margen verzichten, die sie sich seit 2022 erarbeitet haben.“

Laut ADAC waren die Spritpreise im ersten Halbjahr dieses Jahres zu hoch. Vor allem Superbenzin und Diesel waren günstiger als im Vergleichszeitraum 2022, dennoch sieht der Spritmarktexperte des Verkehrsclubs, Jürgen Albrecht, bei den Preisen noch viel Spielraum.

Insgesamt sei die weitere Entwicklung der Kraftstoffpreise schwer vorhersehbar, sagte Albrecht. Doch solange es keine starken Schwankungen am Ölmarkt gibt, ist auch an den Tankstellen keine größere Bewegung zu erwarten. „Im Herbst dürfte sich der Abstand zwischen Diesel und Benziner jedoch wieder verringern.“ Dies geschieht typischerweise dadurch, dass Diesel aufgrund der steigenden Nachfrage nach Heizöl gegenüber Benzin auf dem Vormarsch ist.“

Laut ADAC waren die Spritpreise in den letzten sechs Monaten zu hoch. Sven Hoppe/dpa

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Wer mit dem Auto in den Sommerurlaub fährt, dem rät Albrecht außerdem, am Abend vor der Reise noch einmal zu tanken. Dann ist der Sprit meist ein paar Cent pro Liter günstiger als am Morgen.

Am Sonntag kostete Superbenzin im bundesweiten Tagesdurchschnitt 1,788 Euro pro Liter, Diesel 1,602 Euro. Nach Albrechts Meinung sind beide Preise zu hoch. Benzin beispielsweise ist seit Dezember um rund zehn Cent gestiegen, obwohl seitdem sowohl der Ölpreis als auch der Dollarpreis gefallen sind, was den Kraftstoff eigentlich billiger machen sollte.

Durchschnittlich kostete Super E10 im ersten Halbjahr 1,774 Euro pro Liter. Das waren 13 Cent weniger als im ersten Halbjahr 2022, wie der ADAC am Montag mitteilte. Beim Diesel, der im ersten Halbjahr durchschnittlich 1,691 Euro kostete, ist der Abstand mit gut 22 Cent pro Liter sogar noch höher. Allerdings sorgte der Ukraine-Krieg im ersten Halbjahr 2022 auch für beispiellose Preisspitzen.

Am günstigsten war Superbenzin in diesem Jahr mit 1,692 Euro pro Liter Mitte Januar, Diesel mit 1,556 Euro Anfang Juni. „Es ist auffällig, wie stark der Dieselpreis in den letzten sechs Monaten gesunken ist“, sagte Albrecht. „Aber das ist eigentlich nur eine Normalisierung im Vergleich zu den extremen Schwankungen des vergangenen Jahres.“