Nancy Faeser will konkrete Regeln

Berlins Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will sich für ein generelles Messerverbot in Zügen und Bussen in den Bundesländern einsetzen. Nächste Woche werde sie dies bei der Innenministerkonferenz vorschlagen, sagte sie der Bild am Sonntag. „Ich befürworte ein Verbot, damit strengere Kontrollen eingeführt und schwere Gewalttaten verhindert werden können“, sagte Faeser.

ARCHIV – Innenministerin Nancy Faeser über Messer in Zügen und Bussen: „Ich bin für ein Verbot.“David Young/dpa

Dennoch hat der Konzern solche Ideen in der Vergangenheit unterstützt. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hingegen hält ein solches Verbot für schwer kontrollierbar.

Zuletzt hatten mehrere besonders schwere Messerattacken in Zügen bundesweit für Aufsehen gesorgt. Im Januar tötete ein Angreifer in einer Regionalbahn in Brokstedt (Schleswig-Holstein) zwei junge Menschen. Ein weiterer Angreifer verletzte im November 2021 in einem ICE-Zug in Bayern vier Männer mit einem Messer.

Allerdings gibt es bei der Deutschen Bahn bereits eine Art Messerverbot. In den Beförderungsbedingungen heißt es: „Gegenstände und Stoffe, die geeignet sind, Mitreisende zu stören oder zu verletzen oder das Auto zu beschädigen, sind von der Beförderung als Handgepäck oder Ladung ausgeschlossen.“

Das Messerverbot soll von der Bundespolizei und der Landespolizei kontrolliert werden. „Die Bundespolizei kann die Stichprobenkontrollen an Bahnhöfen verstärken“, sagte Faeser. „Die Länder sollten mit ihren Polizeikräften genauso vorgehen.“ Wer gegen das Waffengesetz verstößt, begeht eine Straftat, die streng geahndet werden kann.“

11.06.2023 | aktualisiert am 11.06.2023 – 13:13 Uhr

Eigentlich gibt es bei der Bahn bereits eine Art Messerverbot. Doch das reicht Innenministerin Nancy Faeser nicht. Sie will eine konkrete Regelung und Kontrolle.