EU will digitale Visa einführen und Pässe grundlegend ändern

Die EU-Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament haben sich darauf geeinigt, das Aufklebersystem in Reisepässen durch eine digitale Lösung für Schengen-Visa zu ersetzen. Der Europaabgeordnete Matjaz Nemec sagte am Dienstag, dass Antragsteller das Online-Verfahren „einfacher, billiger und schneller“ finden würden. Den Plänen zufolge können Besucher, die ein Visum für die Einreise in die EU benötigen, online einen Antrag stellen und die Gebühren online bezahlen, anstatt persönlich zu einer Visastelle oder einem Konsulat gehen zu müssen.

Der Schengen-Raum umfasst fast alle 27 EU-Mitgliedstaaten mit Ausnahme von Zypern, Irland, Bulgarien und Rumänien. Die beiden letztgenannten sollen in Zukunft hinzukommen. Bürger aus mehr als 60 Ländern außerhalb der EU können bereits ohne Visum nach Deutschland einreisen.

Die EU plant die Einführung digitaler Visa und die Abschaffung der Schengen-Aufkleber in Pässen.Panthermedia/imago

Allerdings muss das neue Gesetz noch offiziell verabschiedet werden. Darüber hinaus kann für Erstanträge, einen neuen Reisepass oder geänderte biometrische Daten auch nach Inkrafttreten der neuen Regelungen ein persönlicher Termin erforderlich sein.

13.06.2023 | aktualisiert am 13.06.2023 – 21:07 Uhr

Schwedens Migrationsministerin Maria Malmer Stenergard, deren Land die rotierende EU-Präsidentschaft innehat, sagte, die Änderung erhöhe auch die Sicherheit des Schengen-Raums, da das digitale Visum schwerer zu fälschen oder zu stehlen sei.

Visumanträge für den Schengen-Raum sollen digitalisiert werden. Das neue Verfahren werde „einfacher, billiger und schneller“ sein, sagte Europaabgeordneter Nemec.