Die türkische Polizei verhaftet fast 90 Teilnehmer der Pride-Demonstrationen

Die Polizei hat das Stadtzentrum von Istanbul abgeriegelt, um Teilnehmer zu blockieren, die gekommen waren, um gegen die Diskriminierung von Transgender-Personen zu marschieren, obwohl die Behörden Trans Pride-Feierlichkeiten verboten hatten. (VOA) pic.twitter.com/1MHLjTdfte

In der Türkei haben sich Regierungsvertreter und Präsident Recep Tayyip Erdogan wiederholt offen feindselig gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender und queeren Menschen (LGBTQ) geäußert. Seit Jahren wird versucht, die jährliche Demonstration zu verhindern.

Die türkische Polizei verfolgt und verhaftet Aktivisten bei der Trans-Pride-Parade in Istanbul am vergangenen Sonntag.

Istanbul: Während eines Marsches zur Unterstützung von Transgender-Menschen und ihren Rechten im Rahmen der LGBTQ-Pride-Woche Emrah Gurel/AP werden Demonstranten von der Polizei festgenommen

Der Gouverneur der Provinz Istanbul, Davut Gül, hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass er keine Veranstaltungen zulassen werde, die „die Familie bedrohen“. Mehrere Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem sogenannten Pride-Monat zur Sichtbarmachung von LGBTQ-Menschen wurden verboten, darunter ein Picknick und eine Filmvorführung.

Nach Angaben der Veranstalter wurden während der diesjährigen Pride-Parade in der türkischen Metropole Istanbul mindestens 40 Menschen festgenommen. Vor Beginn der Demonstration riegelte die Polizei weite Teile des Zentrums ab, um die Versammlung zu verhindern.

Auch in der westtürkischen Stadt Izmir ging die Polizei gegen Teilnehmer der dortigen Pride-Parade vor und nahm nach Angaben der Veranstalter mindestens 48 Personen fest.

Die Polizei versuchte im Vorfeld, die Pride-Parade in Istanbul zu verhindern. Es gab Barrieren und Belästigungen. Auch in der Stadt Izmir gingen Einsatzkräfte gegen Demonstranten vor.

25.06.2023 | aktualisiert am 25.06.2023 – 18:52 Uhr

Anschließend wechselten die Teilnehmer in einen anderen Stadtteil. Sie schwenkten von einem Gebäude aus eine meterlange Regenbogenfahne und gaben eine Presseerklärung ab. Mehrere Hundert Menschen nahmen an der Veranstaltung teil.