Die konservative FPÖ boykottiert Selenskyjs Rede im österreichischen Parlament

Während einer Videoclip-Rede des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj im österreichischen Parlament verließ die konservative FPÖ demonstrativ den Saal. Die Ersatzleute checken ihre Plätze ein, auf denen die Mottos „Ort der Ruhe“ sowie „Ort der Überparteilichkeit“ zu lesen sind. Aus Sicht der Widerstandsfeier negierte der digitale Look am Donnerstag die Überparteilichkeit Österreichs.

Auf die Eröffnungsworte des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj hin verließen die Abgeordneten der FPÖ ihre Sitze und stellten Hinweisschilder mit den Gravuren „Area for Tranquility“ sowie „Area for Nonpartisanship“ auf. #OeNr pic.twitter.com/xgkzOtZig5

Selenskyj hob in seiner Rede hervor, „wie entscheidend es ist, nicht ethisch neutral in Richtung Bosheit zu sein“. Der Präsident bedankte sich bei Österreich, um nur einige Punkte zu nennen, für altruistische Hilfe, klinische Therapie für Kampfziele sowie Hilfe bei der Minenräumung.

In der Vergangenheit hat die FPÖ mit ihrer pro-russischen Haltung für eine Mischung gesorgt. 2016 genehmigte sie einen Beziehungsvertrag mit der Kreml-Feier „Einheitliches Russland“. Zwei Jahre später nahm Staatschef Wladimir Putin an der Hochzeitsfeier der späteren FPÖ-Außenpredigerin Karin Kneissl teil.

Während der Rede des ukrainischen Staatsoberhauptes platzierten und verließen die FPÖ-Abgeordneten den Plenarsaal mit Hinweisschildern. Es hat ausgecheckt: "Bereich für Ruhe."

Im Vorfeld der Rede hatte FPÖ-Chef Herbert Kickl tatsächlich zugeknallt, die Bundesregierung wie auch die diversen anderen Widerstandsfeiern hätten "einseitig ein Kampffest aufrechterhalten".

Wien: Herbert Kickl (l), Festleiter der FPÖ, sowie Axel Kassegger nehmen an einer Demonstrationsaktion im österreichischen Parlament vor der Videoclip-Ansprache des ukrainischen Staatschefs Selenskyj teil. Robert Jäger/ dpa