Deutschlands „bekanntester arbeitsloser Mensch“ ist tot

Jahrelang pries der Hamburger seine ständige Ablehnung gegenüber dem Service-TV. Der 67-Jährige verstarb in einer medizinischen Einrichtung.

Der ewig arbeitslose Arno Dübel, der mit dem Fernsehen bekannt wurde, ist tot. Der Mann, der gemeinhin als Deutschlands „bekanntester arbeitsloser Mensch“ bezeichnet wurde, sei nach langer Krankheit im Alter von 67 Jahren im Lehrkrankenhaus in Hamburg gestorben, berichtete die Burger Morgenpost (Mopo) am Dienstagabend. Zuvor hatte er tatsächlich in einer Seniorenwohnanlage in Rahlstedt gewohnt.

Dübel war der Typ, für den das Wort „Konsonantenprestige“ offenbar geschaffen war: Nach eigenen Angaben war er arbeitslos gewesen, seit er 1976 sein Studium aufgegeben hatte. Mit Sätzen wie „Wer funktioniert, ist dumm“ In Talkshows wie „Arabella“ sorgte der endgültige Hartz-IV-Empfänger für Aufsehen, weil er einen Job ablehnte und dafür plädierte, vom Staat zu leben. Auch die Bemühungen, aus der verdächtigen Glaubwürdigkeit als einer der ungern arbeitenden Hartz-IV-Empfänger eine Karriere als Sänger zu machen, scheiterten: Die Schlager („Der Klugere kippt nach“, „Ich Container noch lieb“) purzelten.

Arno Dübel, geboren am 13. Januar 1956 in Bornum, ist eine fragwürdige Nummer. Er wurde für sein 46-jähriges Leben ohne lukrative Arbeit und damit als der am längsten lebende deutsche Einwohner auf Staatskosten bekannt.

Nach einer einjährigen Sendepause gab Dübel 2015 bekannt, dass er endlich seine Arbeit aufnehmen werde. Medienberichten zufolge wollte er ein Fernsehstar werden. Es erschien ein „Aufseher“, der angeblich tatsächlich alle Rechte an der „Marke Arno Dübel“ erworben hatte. Seine Zusage, Dübel zu einem Schauspieljob zu verhelfen, hatte keine nennenswerten Auswirkungen.

Arno Dübel 2010 bei der Hamburger Veranstaltung „Schlagersahne“. Imago-Bilder

23.05.2023|aktualisiert am 23.05.2023 – 21:39