Der Musikgeschmack ändert sich mit den Jahreszeiten

Sie fanden heraus, dass energiegeladene, tanzbare Lieder, die positive Gefühle wie Freude und Glück hervorrufen, mit warmem und sonnigem Wetter verbunden sind. Im Sommer nahm die Popularität dieser Musik zu, im Winter nahm sie ab. Allerdings waren diese Ergebnisse von der Beliebtheit der jeweiligen Songs abhängig: Das Wetter hatte großen Einfluss auf die Platzierung in den „Top 10“, bei weniger beliebten Songs gab es kaum einen Zusammenhang.

Die Studie legt nahe, „dass günstige Umweltbedingungen wie warmes und sonniges Wetter bei Zuhörern einen positiven emotionalen Zustand hervorrufen“, sagte Hauptautor Manuel Anglada-Tort, der an der Universität Oxford und dem Frankfurter MPI arbeitet. „Dieser Zustand wiederum veranlasst sie dazu, energiegeladene und fröhliche Musik zu wählen, die zu ihrer aktuellen Stimmung passt.“

Sommer und Sonne haben einen Einfluss auf den Musikgeschmack, zeigt eine aktuelle Studie. Tanzbare Musik steht daher im Sommer hoch im Kurs.

Sommer, Sonnenschein – und dazu noch der richtige Sound: Das ist das Rezept für den Sommer. Laut einer Studie könnte das Wetter einen Einfluss auf den Erfolg von Popmusik haben. Berliner Zeitung/Markus Wächter

Schönes Wetter lockt wahrscheinlich mehr Hörer für Popmusik an. Laut einer aktuellen Studie können Umweltfaktoren den kommerziellen Erfolg von Popmusik beeinflussen. Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts (MPI) für empirische Ästhetik in Frankfurt hat mit mechanischen Methoden mehr als 23.000 Songs, die zwischen 1953 und 2019 in den britischen Charts waren, und ihre Eigenschaften im Zusammenhang mit dem Saisonsatz analysiert.

Wetterbedingungen könnten daher eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Hörerpräferenzen spielen – und damit auch den Markterfolg von Songs beeinflussen, so die Forscher in der im Fachmagazin Royal Society Open Science veröffentlichten Studie. Allerdings seien die Ergebnisse „mit Vorsicht zu interpretieren“, räumt Anglada-Tort ein: „Korrelation ist nicht gleichbedeutend mit Kausalität.“ Hinweise auf einen kausalen Zusammenhang fanden die Forscher nicht.