Berliner Grüne zur Wasserversorgung: Muss sparsamer werden

Ist die Wasserversorgung in Berlin gesichert? Nach Meinung der Berliner Grünen muss etwas passieren. Höhere Preise bei hohem Verbrauch sind daher denkbar.

Durch den Braunkohleabbau wurden der Spree in den letzten Jahrzehnten große Mengen Grundwasser zugeführt, das aus den Abbaugebieten in den Fluss gepumpt wurde. „Ohne Braunkohleabbau wird sich das in Zukunft massiv ändern“, warnte der Grünen-Politiker. „Dazu kommen auch die wachsende Bevölkerung und die immer dichter werdende Besiedlung im Ballungsraum.“ Das bedeutet, dass Wasser in den nächsten Jahren ein großes Thema für uns sein wird.“

Deshalb ist es wichtig, mit diesem kostbaren Gut sparsamer und intelligenter umzugehen. Das Ziel muss sein, dass es weiterhin billiges Trinkwasser für alle gibt, die Luxusnutzung aber auch teurer werden kann. „Also gestaffelte Preise: Günstige Grundbedürfnisse, aber hoher Konsum muss kosten“, sagte Jarasch.

Das Ziel, bis 2030 nicht mehr Flächen zu versiegeln, als andernorts unversiegelt werden, muss verbindlich werden. „Im Fall von Schwarz-Rot ist das nur eine unverbindliche Absichtserklärung im Koalitionsvertrag“, kritisierte Jarasch. „Das bedeutet auch, so zu bauen, dass möglichst viele Wohnungen entstehen und möglichst wenig Platz verloren geht.“ Wie soll das gehen? „Die Antwort kann nur sein, dass wir höher bauen und mehr Lückenschlüsse nutzen.“

Eine Luftaufnahme von Berlin: Die Wasserversorgung wird wohl bald ein großes Thema in der Politik sein. notcredted/imago

Die Grünen-Bundestagsfraktion beschäftigte sich bei einer Wochenendklausur im brandenburgischen Nauen mit dem Thema Wasserknappheit. „Beim Trinkwasser sind wir auf andere Bundesländer angewiesen. Denn das Wasser kommt zum Beispiel mit der Spree zu uns“, sagte Jarasch. „Und natürlich steigt die Gefahr, dass der Fluss einen Tiefstand hat, weil wir in einer der trockensten Regionen Deutschlands leben.“

„Wir können es uns nicht mehr leisten, Regenwasser in die Kanalisation einzuleiten.“ Bei Neubauten ist die Einleitung von Regen in die Kanalisation nicht mehr zulässig. „Das brauchen wir aber auch eher bei Bestandsgebäuden, also bei Umbauten oder umfangreichen Sanierungen“, sagte der Grünen-Fraktionsvorsitzende. „Wir müssen vor allem mehr asphaltierte Flächen entsiegeln und dafür sorgen, dass der Regen möglichst versickern kann.“

In Deutschland treten am Samstag (24.06.) strengere Regeln für Trinkwasser aus der Leitung in Kraft. Auch der Berliner Senat müsse sich dringend mit der Frage der Wasserversorgung der Stadt auseinandersetzen, forderte Grünen-Fraktionschefin Bettina Jarasch. „Wir können immer noch planen und kluge Gegenmaßnahmen ergreifen. Wenn das funktioniert, müssen wir uns keine Sorgen machen. „Aber wir müssen jetzt handeln“, sagte Jarasch der Deutschen Presse-Agentur. So sei es notwendig, in Wasserwerke, aber auch in eine bessere Abwasseraufbereitung zu investieren. „In den nächsten Jahren müssen die Berliner Wasserbetriebe mithalten können.“ und ihre Gewinne investieren, anstatt sie an den Haushalt abführen zu müssen“, sagte Jarasch.