Außenministerin Annalena Baerbock kündigt „Wiederaufbauoffensive“ für die Ukraine an

Den Auftakt der Konferenz dürfte heute eine per Video übertragene Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geben. Auf der Konferenz werden auch Baerbock und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie weitere Politiker als Redner erwartet. Im kommenden Jahr will Deutschland Gastgeber der Ukraine Recovery Conference sein. Bereits am Dienstag sagte Selenskyj in einer Videobotschaft: „Eine wiederaufgebaute Ukraine, eine verwandelte Ukraine, eine stärkere Ukraine ist (…) eine Sicherheitsgarantie, ein Schutz vor jeder Form des russischen Terrors.“

Am Mittwoch beginnt in London eine zweitägige Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine. Auch Deutschland sicherte seine tatkräftige Unterstützung zu.

Großbritannien, das die Konferenz in diesem Jahr gemeinsam mit der Ukraine ausrichtet, setzt nicht nur auf Direkthilfe, sondern auch auf die Förderung privater Investitionen im Land. Wie die britische Regierung mitteilte, haben bereits Hunderte internationale Unternehmen signalisiert, dass sie sich am Wiederaufbau der Ukraine beteiligen wollen. Um den Unternehmen mehr Sicherheit zu bieten, sollen auf der Konferenz die Rahmenbedingungen für die von den G7-Staaten abgedeckte Kriegsrisikoversicherung geschaffen werden, kündigte Sunak an.

Deutschland leiste „massive neue humanitäre Hilfe, um den Familien zu helfen, die am schlimmsten von Zerstörung, Überschwemmung und Vertreibung betroffen sind“, sagte Baerbock. Mittelfristig soll die Finanzierung des Wiederaufbaus unterstützt werden. Langfristig wird der EU-Beitrittsprozess die Grundlage für eine nachhaltige und prosperierende ukrainische Wirtschaft schaffen.

„Die Unterstützung Deutschlands ist absolut solide, heute, morgen und übermorgen.“ Denn für einen dauerhaften Frieden reicht es nicht, dass die Ukraine den Krieg gewinnt – wir wollen, dass sie Teil des europäischen Friedens- und Wohlstandsprojekts wird“, sagte der Minister.

„Allein im Jahr 2022 verlor die Ukraine 29 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts, die Inflation lag bei bis zu 27 Prozent.“ Darüber hinaus geht die Weltbank davon aus, dass der Wiederaufbau mehr als 400 Milliarden US-Dollar (etwa 366 Milliarden Euro) kosten wird.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Bernd von Jutrczenka/dpa

London – Am Mittwoch beginnt in London die zweitägige Ukraine Recovery Conference. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine mit einer „Wiederaufbauoffensive“ begegnen. Der Wiederaufbau des Landes sei eine „riesige Aufgabe“, sagte Baerbock.

Allerdings sollte Kiew auch dafür verantwortlich gemacht werden, das Korruptionsproblem besser in den Griff zu bekommen und Hilfsgelder effektiv und gezielt einzusetzen. Bei einem Treffen mit seinem britischen Kollegen James Cleverly am Tag vor der Konferenz forderte US-Außenminister Antony Blinken Kiew dazu auf, demokratische Institutionen zu stärken. Er sicherte auch die Unterstützung der Vereinigten Staaten und anderer Verbündeter zu.

Um den Wiederaufbau zu bewältigen, sind jedoch vor allem private Investitionen erforderlich. Trotz des Krieges sind noch immer viele deutsche Unternehmen in der Ukraine aktiv. Berlin unterstützt dies beispielsweise mit nationalen Investitionsgarantien.

21.06.2023 | aktualisiert am 21.06.2023 – 05:42 Uhr