In einer Stichwahl im Landkreis Sonneberg könnte am Sonntag erstmals ein AfD-Politiker zum Landrat gewählt werden. Im ersten Wahlgang am 11. Juni verfehlte der AfD-Kandidat Robert Stuhlmann mit 46,7 Prozent nur knapp die erforderliche Mehrheit. CDU-Kandidat Jürgen Köpper kam auf 35,7 Prozent.
Plakate von AfD-Kandidat Robert Stuhlmann und CDU-Kandidat Jürgen Köpper: Martin Schutt/dpa
Nach Angaben der CDU war der Wahlkampf hart – auch in den sozialen Medien kam es zu falschen Behauptungen. Rund 48.000 Menschen sind zur Wahl aufgerufen. Die Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Mit rund 57.000 Einwohnern ist Sonneberg einer der kleinsten Landkreise Deutschlands.
Das Wahlergebnis hatte bundesweit für Aufregung gesorgt. Vertreter der Linken, der SPD, der Grünen und der FDP in Thüringen sowie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) forderten Unterstützung für Köpper. Einige Unternehmen, Handwerker und Kulturschaffende der Region setzten sich für einen Wahlentscheid für eine demokratische und weltoffene Region ein. In Thüringen wird die AfD mit ihrem Chef Björn Höcke vom Verfassungsschutz als ausgewiesener Rechtsextremist eingestuft und beobachtet.
Im ersten Wahlgang im thüringischen Landkreis Sonneberg lag AfD-Kandidat Robert Stuhlmann mit 46,7 Prozent vorne. Jetzt ist es Zeit für die Stichwahl.
Vor einer Woche scheiterte die AfD in Schwerin erstmals an der Ernennung eines Oberbürgermeisters in einer deutschen Landeshauptstadt. Nun kommt es in Thüringen erneut zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen – allerdings auf Landesebene.