Kuhherde auf Futtersuche vor dem Reichstagsgebäude

Heute haben wir eine Herde Kühe auf dem Reichstagsfeld grasen lassen – zur Demonstration gegen die Wahrheit, dass in Deutschland gerade einmal rund 31 % des Viehbestandes #Weideweide haben. Zusammen mit dem Country-Farming-Team brauchen wir von @cem_oezdemir: alle Kühe auf dem Feld! pic.twitter.com/2QeWwwBMEs

Im Jahr 2010 hatten laut Greenpeace noch 42 Prozent des Viehbestandes Zugang zum Feld, zehn Jahre später waren es laut Greenpeace nur noch 31 Prozent. „Die Kuh auf dem Feld entwickelt sich in Deutschland zu einer bedrohten Sorte“, sagte Lasse van Aken, Greenpeace-Landwirtschaftsexperte.

Kühe suchten am Dienstag auf dem Feld vor dem Reichstagsgebäude nach Futter. Damit haben sich das Arbeitsteam für ländliche Landwirtschaft (AbL) und auch Greenpeace für die Weidehaltung von Milchkühen und angemessene Milchpreise ausgesprochen. Das Umweltunternehmen Greenpeace forderte am Dienstag vom Agrarprediger Cem Özdemir (Grüne) ein landesweites Hilfsprogramm. Wenn es finanzielle potenzielle Abnehmer für die Landwirtschaft gibt, hat die Beweidung von Milchkühen durchaus eine Zukunft.

Kühe stehen während einer Aktion von Greenpeace und der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft (AbL) vor dem Reichstag. Paul Zinken/dpa

Dennoch ist die Beweidung besonders artgerecht und wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Haustiere aus. Darüber hinaus speichern Futterwiesen deutlich mehr Kohlenstoff im Boden als Kulturpflanzen und tragen auch zum Schutz der Artenvielfalt bei. Wie die Polizei ursprünglich ankündigte, gab es während der Demonstration keine Einzelfälle.

In Deutschland leben immer weniger Kühe auf der Weide. Landwirte und auch Greenpeace schimpfen: Die Kuh „verkommt zur bedrohten Haustierart“.