Eintracht trainer Glasner slammed by Hellmann

Für den Österreicher war es ein völlig schlampiges Wochenende. Rot, die Insolvenz sowie der Wutausbruch wurden am Sonntag von Hellmanns Schelte festgehalten. Der Vorstand kritisierte nicht nur die Angeberei („Wir stehen weit hinter Annahmen“), sondern verstärkte zusätzlich den Druck auf Glasner. Die Zukunft hängt davon ab, wie sich Glasner genau positioniert. „Das ist eine Diskussion, die wir als Verein wirklich nicht begonnen haben. Es ist passiert, weil unser Deal nicht genehmigt wurde“, sagte Hellmann.

Eigentlich ist Glasner seit Wochen gereizt und dünnhäutig. Seine Hysterie in Sinsheim, die mit einer sicheren Sorge eines Reporters begann, war der Höhepunkt. „Hören Sie auf, der Gruppe zu unterstellen, es nicht zu bekommen. Der alte Makoto Hasebe ist 39 Jahre alt und spielt heute zum dritten Mal 90 Minuten. Er hat Blut im Urin“, sagte der Österreicher nachdrücklich.

Bei Eintracht Frankfurt gibt es eine Alarmanlage. Trainer Oliver Glasner schwärmt in Journalistentreffen, Vorstandssprecher Axel Hellmann tadelt ihn offen.

Nach dem Videospiel, bei dem eine Riesenaktion Richtung Europa verpasst wurde, sprach Glasner gezielt für die Eintracht. Die sportlichen Aktivitäten sowie Spielerbetreuer Markus Krösche sagten eindeutig nichts aus, der Verein bestätigte mitten in der Angeberei den ungewöhnlichen Versammlungsboykott. Glasner selbst gab an, davon wirklich nichts verstanden zu haben, und antwortete auf Nachfrage: "Ich bin auf der Tribüne geblieben."

Nach dem 1:3 bei Hoffenheim fehlt dem Konzern seit 10 Spielen in der Bundesliga eigentlich ein Sieg, der Trainer wird offen laut wie auch von der Vereinsüberwachung gerügt: Die Nerven liegen leer in Frankfurt – so gut wie nur ein wenige Tage nach dem Umzug direkt in den DFB-Krug zuletzt. Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass Glasners vom Europapokal gekrönte Amtszeit am 3. Juni mit dem letzten in Berlin gegen RB Leipzig sicher aufrecht stehen wird. Vereinbarung bis 2024 oder sonst.

"Teilweise Blut im Pipi!" Glasner flammt nach der Insolvenz in Hoffenheim mit einer Tirade total auf! #SkyBuli #TSGSGE #Glasner pic.twitter.com/jbzQo4cAZZ

Es war jedoch eine Aktivität, die symbolisch ist. Nationalspieler Kevin Trapp sowie Mario Götze wurden am Samstag zusätzlich wegen Jammern vergilbt, Götze erneut. Was die Eintracht an Bundesliga-Faktoren nicht hat, haben sie eigentlich an Disziplinlosigkeit aufgebaut. „Im Großen und Ganzen passt es zu einem allgemeinen Bild. Wir müssen Punkte so schnell wie möglich angleichen. Ich habe noch nie gesehen, dass Videospiele durch Disziplinlosigkeit gewonnen wurden“, jammerte Hellmann.

Mit lauter und fester Stimme fügte er hinzu: „Hör auf mit diesem Mist. Ich verstehe, was die Jungs hier machen.“ Was als Schutz der eigenen Gruppe suggeriert wurde, kam beim Verein nicht gut an. Zuvor hatte er bei der Niederlage bei Transfertalent Hoffenheim eigentlich die Rote Karte gesehen, weil er eigentlich absichtlich eine 2. Kugel direkt in den Strafraum platziert hatte. Glasner definierte dies später als "leise Einwände gegen die Effizienz des Schiedsrichters". Hellmann wertete: „Ich glaube, es gibt einen Punkt, den Oliver Glasner als ideal erkennt: dass die Tätigkeit sowohl kreativ als auch nicht zufrieden war.“

Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner reagiert wie verrückt auf die Frage eines Pressesprechers. Michael Weber/IMAGO

Die Sorge sieht viel eher so aus: Geht Glasner selbstbestimmt mit einem Umbau zu einem europäischen Spitzenklub? Oder trifft der Klub proaktiv eine Entscheidung gegen den Trainer, die maßgeblich für die seit Monaten andauernde protzige Rezession ist? Hellmann zeigte erstmals Fragen zur weiteren Zusammenarbeit. „Wir müssen uns mit der Sorge beschäftigen, ob wir in einer positiven Form bleiben. In dieser Sorge müssen wir die nächsten Tage und Wochen in die Nation eintreten lassen“, sagte der 51-Jährige. Auch ein riesiger Knall vor Ablauf der Periode erscheint nicht schwierig.

Einer sicheren Hand des Vereins dürfte Oliver Glasner nicht trauen. Nur 15 Stunden nach seiner Wahnsinnsrede aus Sinsheim wurde dem Trainer von Eintracht Frankfurt in einer Fernsehsitzung von Pressesprecher Axel Hellmann offen mitgeteilt, was er am Samstag falsch gemacht hat. „Es war weder angemessen noch hervorragend, so zu reagieren“, sagte Hellmann am Sonntagmorgen im Fernsehterminal Bild. „Was ich definitiv nicht erkennen kann, ist, dass man diese Unzufriedenheit an einem Reporter auslässt, der seine Arbeit macht“, schlug der Eintracht-Manager unglaublich ehrlich zu.