Wohnungen und Häuser mit schlechter Energiebilanz verlieren massiv an Wert

Energieeffizienz: Viele Hausbesitzer haben nicht das Geld, ihre Häuser zu modernisieren. Martin Schutt/dpa

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Immobilien der Energieeffizienzklassen C und D verloren im Mai im Vergleich zum Vorjahr acht Prozent an Wert. Und das seien immer noch geschönte Zahlen, heißt es.

„Wir gehen davon aus, dass Immobilien mit einer schlechteren Energieklasse als D noch stärker betroffen sein werden“, sagte Kristian Kehlert, Chefanalyst von Immoscout24. Dies geschieht dann, wenn es für Käufer unwirtschaftlich wird, die Immobilie durch Sanierungsmaßnahmen auf einen C- bis D-Standard zu bringen.

Laut der Analyse von Immoscout24 nehmen die Preisunterschiede zwischen sanierten und nicht sanierten Immobilien enorm zu. In den Metropolen sind Immobilien der Energieeffizienzklasse G bis H mittlerweile im Schnitt 35 Prozent günstiger als Objekte der Energieeffizienzklasse A. Auf dem Land beträgt der Unterschied fast 50 Prozent.

Einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel zufolge werden Gebäude mit einer schlechten Energiebilanz zunehmend unattraktiv. Eigentümern drohen daher hohe Wertverluste, wie neue Zahlen des Portals Immoscout24 zeigen. Demnach sanken die Preise für Immobilien mit den Energieeffizienzklassen C und D im Mai in Stadtbezirken im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent, solche mit einer noch schlechteren Energieklasse um 5,2 Prozent. Objekte mit guten Klassen A und B hingegen sind nahezu preisstabil, sie gaben nur um rund 0,7 Prozent nach.

Vermutlich spiegeln auch diese Daten die Situation geschönt wider, wie der Spiegel berichtet. Die Analyse von Immoscout24 basiert auf den Angebotspreisen der Immobilienplattform, nicht auf den tatsächlich erzielten Verkaufspreisen. Viele Immobilienmakler berichteten dem Magazin von noch höheren Preisnachlässen bei unsanierten Objekten. Demnach betragen die durchschnittlichen Rückgänge zwischen acht und 15 Prozent, bei besonders schlecht sanierten Objekten sogar bis zu 30 Prozent.