Montenegro macht pro-serbisch unterstützten Wirtschaftsexperten zum Staatsoberhaupt

Regierungskandidat Jakov Milatovic betritt am Sonntag ein Wahlterminal. Savo Prelević/AFP

In Montenegro findet eine richtungsweisende politische Wahl statt: Milo Djukanovic, ein Führer in Bezug auf die EU-Kombination, wird höchstwahrscheinlich einen Überlaufverlust erleiden.

Milatovic steht der serbisch-orthodoxen Kirche nahe, die von Belgrad aus geleitet wird. Er war von Dezember 2020 bis April 2021 Wirtschaftspfarrer in der kurzen pro-serbischen Bundesregierung. Nach Abschluss dieses Kabinetts startete er zusammen mit anderen die brandneue Veranstaltung „Europa aktuell!“. Dieser ist dem designierten EU-Antritt des Landes gewidmet, steht aber gleichzeitig auch für seine engen Verbindungen zu Serbien.

Mit der Niederlage bei den Regierungswahlen verliert Djukanovic, der die nationale Politik des Landes mehr als drei Jahre lang bestimmt hatte, seine letzte Machtposition. Vor mehr als zwei Jahren wurde die Regierungsveranstaltung DPS bei den Parlamentswahlen von einer Vereinigung proserbischer und reformerischer Parteien geschlagen.

Djukanovic führte die ehemalige jugoslawische Republik 2006 in die Freiheit und 2017 in die NATO. Gleichzeitig wurde sein Regime immer wieder von Korruption und Vetternwirtschaft überwogen.

Der vom proserbischen Lager unterstützte Wirtschaftsexperte Jakov Milatovic hat nach vorläufigen Hochrechnungen die Regierungswahlen in Montenegro sogar gewonnen. Nach Angaben des politischen Wahlforschungsinstituts Cemi, das auf 62,7 Prozent der abgegebenen Stimmen basierte, gewann er 60,1 Prozent der am Sonntag abgegebenen Stimmen. Der prowestliche Amtsinhaber Milo Djukanovic erhielt 39,9 Prozent der Stimmen.