Beschaffungschef der Bundeswehr will Munitionsproduktion ankurbeln

Laden eines Magazins bei der Bundeswehr. Markus Wächter/Berliner Zeitung

Lehnigk-Emden ist seit April 2023 Präsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz. Die Mammutbehörde ist mit ihren mehr als 10.000 Mitarbeitern dafür verantwortlich, die Bundeswehr mit einer effizienten und sicheren Verteidigung auszustatten Technologie.

Der Präsident des Beschaffungsamtes der Bundeswehr hat gefordert, die Kapazitäten zur Munitionsproduktion in Deutschland zu erhöhen. „Die Politik muss sich fragen, wie sehr sie die Munitionsproduktion unterstützen will“, sagte Annette Lehnigk-Emden dem Portal Zeit Online. „Die Industrie arbeitet auf Hochtouren, es gibt keine freien Produktionskapazitäten mehr.“

Es bestehe immer wieder der Eindruck, dass Ihre Behörde „nicht in der Lage sei, zeitnah etwas zu beschaffen“, sagte der BAAINBw-Präsident. „Aber es gibt kein Amazon für die Bundeswehr. Wir können nicht einfach Dinge bestellen und sie werden zwei Tage später geliefert.“ Ihre Behörde tut alles, um den Prozess zu beschleunigen: „Der Zeitfaktor steht jetzt an erster Stelle.“

Die Produktionskapazitäten für Munition sind in Deutschland begrenzt. Ob Staat oder Privatwirtschaft, die Produktion müsse gesteigert werden, sagt Lehnigk-Emden.

Lehnigk-Emden wehrte sich gegen die Kritik, die Truppe habe den von Kanzler Olaf Scholz (SPD) ausgerufenen Zeitenwechsel nicht hinbekommen. „Die Behauptung ist einfach nicht wahr“, sagte sie. „Wir haben militärische Ausrüstung für rund 33 Milliarden Euro bestellt. Bis zum Jahresende werden wir zwei Drittel des Sondervermögens in Verträge umgewandelt haben. Das ist wirklich schnell.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einer „Wende“ Ende Februar 2022 nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Auf seine Initiative hin beschloss der Bundestag einen Sonderfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr, um die über Jahre eingesparten Truppen wieder fit für die Landes- und Bündnisverteidigung zu machen.

Auf die Frage, ob der Staat selbst Munition produzieren solle, sagte sie: „Mir persönlich ist es egal, ob ich bei einem staatlichen Unternehmen oder bei der Privatwirtschaft kaufe. Das ist eine politische Frage. Mir ist es wichtig, dass wir ausreichende Mengen bestellen können.“ .â€