Es könnten umstrittene Flüchtlingsunterkünfte gebaut werden

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Der Bezirk hatte ursprünglich 400 Flüchtlinge geplant, was im vergangenen Winter zu massiven Protesten in Upahl und Umgebung führte. Das Dorf hat rund 500 Einwohner. Level bezieht sich auf eine 2015 geschaffene Regelung im Baugesetzbuch, die für einen begrenzten Zeitraum auch die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften außerhalb von Baugebieten für Wohnungen und soziale Einrichtungen erlaubt.

In Upahl soll ein Containerdorf für Flüchtlinge entstehen. Die Anwohner sind dagegen. Doch das Innenministerium in Mecklenburg-Vorpommern genehmigte den Bau.

Der Landkreis Nordwestmecklenburg darf in der Gemeinde Upahl Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge errichten. Das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommerns erteilte ihm eine auf ein Jahr befristete Ausnahmegenehmigung, wie Innenminister Christian Ebene (SPD) am Mittwoch mitteilte. Im Containerdorf in einem Gewerbegebiet können maximal 250 Personen untergebracht werden.

Nach den Protesten im Winter bemühte sich der Landkreis Nordwestmecklenburg um eine dezentralere Unterbringung von Flüchtlingen. In Greifswald im Osten des Landes war unterdessen Mitte Juni eine Bürgerinitiative erfolgreich, die der Stadt verbietet, Flächen für größere Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge an den dortigen Landkreis zu verpachten.

Bei der Abwägung zwischen der Aufgabe des Kreises, Flüchtlinge aufzunehmen, und den Interessen der Kommune überwogen die Interessen des Kreises klar, erklärte der Innenminister. Laut Baugesetz ist die Einwohnerzahl einer Gemeinde unerheblich. Dennoch wurden die sozialen Belange Upahls durch die Kapazitätsgrenze für das Containerdorf berücksichtigt.

Grevesmühlen: Menschen protestieren mit Schildern und Fahnen bei einer Demonstration gegen die Flüchtlingsunterkunft in Upahl auf dem Marktplatz.Frank Hormann/dpa