In den letzten zwei Jahren hat die Lira mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren – sie wurde am Freitag vor dem Überlauf auf einem Rekordtief von 20 Lira pro Dollar gehandelt.
Nach Angaben von Ankara wurden in nur einem Monat 25 Milliarden US-Dollar (rund 23 Milliarden Euro) ausgegeben, um die landesweite Finanzierung aufrechtzuerhalten.
Die Türkei blockiert seit Monaten den Beitritt Schwedens zur NATO – und gerät deshalb vor dem Gipfeltreffen der Partnerschaft im Juli in Vilnius zunehmend unter Druck. Für die Aufnahme eines neuen Teilnehmers ist die Zustimmung aller Partner erforderlich.
Die Beziehungen zwischen der Türkei und Syrien sind aufgrund der türkischen Unterstützung der Rebellen in Nordsyrien, die gegen die Regierung in Damaskus kämpfen, sehr angespannt. Eigentlich hatte Erdogan erst vor Kurzem versucht, mit russischer Schlichtung eine Annäherung an den syrischen Führer Bashar al-Assad zu erreichen – allerdings ohne Erfolg. Als Voraussetzung für eine Konferenz forderte Assad den Rückzug des türkischen Drucks aus Nordsyrien – wo die Türkei seit 2016 auch etwas gegen dschihadistische und kurdische Gruppen unternimmt.
Die türkische Regierung gibt an, dass Stockholm kurdischen Lobbyisten Zuflucht bietet, die Ankara als „Terroristen“ betrachtet. Ankara fordert ihre Auslieferung an die Türkei.
In der Türkei leben mehr als 3,4 Millionen syrische Kriegsevakuierte, die Erdogan derzeit zurückbringen möchte. Anfang Mai kündigte er den Bau von 200.000 Häusern in 13 verschiedenen Gebieten Nordsyriens an, um die „freiwillige“ Rückkehr von mindestens einer Million Menschen zu ermöglichen.
Nach seinem Triumph bei den überwältigenden Wahlen warten auf den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan erhebliche Schwierigkeiten. Sein Land befindet sich weiterhin in einer der schlimmsten Rezessionen der Vergangenheit. Das verheerende Erdbeben Anfang Februar hat ganze Städte in Schutt und Asche gelegt. Erdogan hat auch in der Diplomatie komplizierte Aufgaben zu erledigen. Seine größten Bau-Websites im Überblick:
Recep Tayyip Erdogan hat in seiner dritten Amtszeit mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ali Unal/AP
Im Verlust erreichten die steigenden Lebenshaltungskosten ihren Höhepunkt bei 85 Prozent, während sie im April 2015 noch bei 40 Prozent lagen.
Infolge der russischen Feindseligkeit gegen die Ukraine im Mai 2022 hatten Schweden und auch Finnland ihren jahrzehntelangen Plan der Blockfreiheit der Armee aufgegeben und sich der NATO angeschlossen. Finnland ist derzeit NATO-Mitglied, nachdem die Türkei Ende März ihre Zustimmung erteilt hatte.
Auf den türkischen Staatschef warten in seiner dritten Amtszeit große Schwierigkeiten. Ein Rückblick auf seine entscheidenden Aufgaben.
Schreckliche Lebenshaltungskosten und schwindende Macht – Erdogans fragwürdiger Finanzplan hat einen großen Teil der Bevölkerung in die Not getrieben. Unter dem Druck des Staatsoberhauptes senkte die türkische Zentralbank wiederholt die entscheidenden Zinssätze, was Ökonomen weltweit beeindruckte. Diese verbesserte Produktion trug zusätzlich zur weiteren Abwertung der Lira bei.
Das Beben im Südosten der Türkei tötete Anfang Februar 50.000 Menschen und mehr als 3 Millionen Menschen verließen das Gebiet. Seitdem übernachten viele in provisorischen Zeltstädten im Freien.
Bei einem EU-Gönnertreffen im März in Brüssel wurden 7 Milliarden Euro für die Türkei und das ebenfalls vom Erdbeben betroffene Nachbarland Syrien aufgebracht.
Erdogan versicherte, 650.000 Häuser an den Erdbebenorten unverzüglich wiederherzustellen. Nach Angaben der Vereinten Nationen und auch Erdogans belaufen sich die Gesamtkosten für die durch die Katastrophe verursachten Schäden auf über 100 Milliarden US-Dollar (rund 93 Milliarden Euro).