Bundeskanzler Olaf Scholz äußert sich zu Elterngeld und Haushaltsparität

In der Debatte um Kürzungen beim Elterngeld zeigte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) offen für eine Debatte über die bisherige Einkommensgrenze, verteidigte die Pläne aber grundsätzlich. Die Frage, ob 300.000 Euro die richtige Grenze seien, sei „sehr berechtigt“, sagte Scholz am Mittwoch in der Regierungsbefragung im Bundestag. Die Grenze von 300.000 Euro sei „sehr, sehr viel“. Es sei daher „durchaus sinnvoll, dass die richtige Kalibrierung“ weiter diskutiert wird. Die CSU-Abgeordnete Dorothee Bär befragte Scholz zu den Plänen und beklagte, dass die geplanten Neuerungen Frauen stärker von ihren Männern abhängig machen würden.

Als zweite Priorität des Bundeshaushalts nannte Scholz die Sicherstellung, dass Deutschland „ein modernes Industrieland“ bleibt. Hier nannte die Kanzlerin den Umbau der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität, aber auch die Ansiedlung von Technologieunternehmen wie etwa Halbleiterfabriken.

Bundeskanzler Olaf Scholz beantwortet die Fragen der Abgeordneten. Politische Momente/Imago

Die Frage nach der Einkommensgrenze beim Elterngeld sei „sehr berechtigt“, sagt die Kanzlerin. Er nennt Sicherheit als oberste Priorität im Bundeshaushalt.

Scholz begründete den Haushaltssanierungskurs mit Einsparungen. Der Haushalt sei natürlich dadurch herausgefordert worden, dass sich viele „an die großen Dimensionen gewöhnt“ hätten, die mit der Bekämpfung der Corona-Pandemie und der Abfederung der Folgen des Ukraine-Krieges verbunden seien. „Aber jetzt ist auch klar, dass wir jetzt wieder Haushalte aufstellen werden, die nicht versuchen, Krisen mit diesen zusätzlichen kreditfinanzierten Mitteln zu bekämpfen.“

Als Beispiel nannte Scholz, „dass wir jetzt alles tun, um die Kindergrundsicherung nach dem ersten Schritt“, nämlich der Erhöhung des Kindergeldes und des Kinderfreibetrags zum 1. Januar 2023, zu vollenden. Die Kindergrundsicherung sei „ehrgeizig.“ Projekt“, das „für Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft sorgen kann“.

„Sicherheit ist eine große Herausforderung – und das bedeutet natürlich auch Herausforderungen für den Rest des Haushalts“, sagte Scholz. Die Herausforderungen, die der russische Angriffskrieg in der Ukraine mit sich brachte, kamen „allesamt zusätzlich“ zu den üblichen Staatsaufgaben hinzu. „Wenn das nicht der Fall wäre, wären manche Dinge viel einfacher zu handeln“, gab er zu.

Die Pläne sind Teil des Bundeshaushalts 2024, der am Mittwoch im Kabinett beraten wurde. Darin werden die Bundesausgaben von 476,3 Milliarden Euro in diesem Jahr auf 445,7 Milliarden Euro gesenkt. Nach den krisenbedingten Mehrausgaben in den Vorjahren ist die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse erneut zu beachten.

Scholz bestätigte, dass die Grundsicherung für Kinder zum 1. Januar 2025 eingeführt werden soll. Die Regierung werde „rechtzeitig bis Ende August“ die notwendigen Vorbereitungen treffen.

Drittens sprach Scholz davon, „dass wir den Zusammenhalt unserer Gesellschaft sichern“. Es gehe darum, „dass wir alles Notwendige tun, damit alle miteinander klarkommen“. Die Regierung hat hier bereits viel getan und wird dies auch weiterhin tun.

Gleichzeitig verpflichtete sich die Kanzlerin dazu, die Schuldenbremse jetzt und in den kommenden Jahren einzuhalten, wie es Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vorhat. Mit Blick auf umfangreiche Hilfspakete in der Corona- und Energiekrise sagte Scholz, es sei klar, „dass wir jetzt wieder Haushalte aufstellen werden, die nicht versuchen, mit diesen zusätzlichen kreditfinanzierten Mitteln Krisen zu bekämpfen, sondern sich ganz gezielt darauf konzentrieren.“ die Zukunft unseres Landes ausrichten“.

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Scholz nannte die Sicherheit als zentralen Schwerpunkt der Haushaltsplanung. Der Haushaltsentwurf habe Prioritäten, „die offensichtlich sind“, sagte die Kanzlerin. „In erster Linie geht es um die Sicherheit unseres Landes.“ Er verwies auf die umfassende Unterstützung der Ukraine aufgrund des russischen Angriffskrieges und die Stärkung der deutschen Streitkräfte.