„Air Defender 2023“: BER-Flüge dürften sich verzögern

Der Inspekteur der deutschen Luftwaffe, Ingo Gerhartz, geht davon aus, dass die Übung nur geringe Auswirkungen – maximal einige Minuten – auf den zivilen Flugverkehr über Deutschland haben wird. Andererseits befürchtet die Fluglotsengewerkschaft GdF massive Auswirkungen auf den Verlauf der zivilen Luftfahrt. Auch der Flughafenverband ADV rechnet mit erheblichen Beeinträchtigungen.

Schönefeld – Das internationale Luftwaffenmanöver „Air Defender 2023“ wird sich voraussichtlich auch auf Flüge am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) auswirken. Wie das brandenburgische Verkehrsministerium mitteilt, wird es während der Übungen zwischen dem 12. und 16. Juni sowie zwischen dem 19. und 22. Juni zu einer teilweisen Einschränkung des Luftraums für den zivilen Flugverkehr kommen. Trainingsflüge über das Land sind für eine begrenzte Zeit geplant. Daher ist auch am BER mit verspäteten Flügen zu rechnen. Die Übung fällt mit den Special Olympics World Games in Berlin vom 17. bis 25. Juni zusammen.

Passagiere sollten sich über ihre Flüge bei ihrer Fluggesellschaft oder über die Website bzw. App des BER informieren. Fragen zum militärischen Flugbetrieb beantwortet das Luftfahrtamt der Bundeswehr unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 8620730

An den Manövern sind unter deutscher Führung 25 Staaten – überwiegend aus der NATO – mit 250 Flugzeugen und knapp 10.000 Soldaten beteiligt. Geplant sind etwa 2000 Flüge. Es handelt sich um die größte Einsatzübung der Luftwaffe in der Geschichte der NATO.

Der Raum Süd erstreckt sich vom bayerischen Lechfeld bis nach Rheinland-Pfalz und ist von 13 bis 17 Uhr zu nutzen, bevor er von 16 bis 20 Uhr an den Raum Nord über der Nordsee übergeben wird.

Die Special Olympics World Games finden in Berlin statt. Dies kann zu vorübergehenden Änderungen der Abläufe am BER führen. Vom 12. bis 23. Juni findet die NATO-Militärübung „Air Defender 23“ statt, die zu Flugverzögerungen führen kann. Detaillierte Informationen: https://t.co/Q1h2nuoU84

Passagiere ziviler Flüge können daher insbesondere in den frühen Morgenstunden und am Wochenende auf pünktliche Starts und Landungen hoffen. Das Tübinger Analyseunternehmen A3M rechnet mit großen Problemen für die Flughäfen Frankfurt und Berlin, da diese in oder in der Nähe der Übungsgelände liegen. Im Tagesverlauf könnten sich Verspätungen einzelner Flugzeuge summieren und auch an anderen Standorten zu Verspätungen führen.

Am Montag startet das Luftwaffenmanöver „Air Defender 2023“. Es wird voraussichtlich auch Flüge am BER betreffen. Reisende müssen mit Verzögerungen rechnen.

In Brandenburg sollen den Plänen zufolge der Westen des Landes sowie Berlin von den Flügen betroffen sein. Die Übungsflüge sollen in drei eng abgegrenzten Lufträumen stattfinden, die werktags abwechselnd genutzt werden. Ein Übungsraum Ost über Mecklenburg-Vorpommern und der Ostsee soll als einziger von 10 bis 14 Uhr für Tiefflüge reserviert sein

09.06.2023 | aktualisiert am 09.06.2023 – 16:39 Uhr

Der BER in Schönefeld hat sich bereits auf verspätete Flüge eingestellt. „Flughäfen, Fluggesellschaften, die deutsche Flugsicherung sowie die zuständigen Bundes- und Landesministerien stehen im Austausch, um die Auswirkungen auf den zivilen Luftverkehr so gering wie möglich zu halten“, sagte eine Sprecherin Anfang Juni.

Bei verspäteten Flügen werde die Gemeinsame Luftverkehrsbehörde Berlin-Brandenburg auf Antrag der Fluggesellschaften im Einzelfall prüfen, ob Starts und Landungen außerhalb der Betriebszeiten mit einer Ausnahmeregelung möglich seien, teilte das Ministerium mit. Verzögerungen bis 1 Uhr morgens sind denkbar.

Ein Passagierflugzeug hebt von einem Flughafen ab. Aufgrund des Luftwaffenmanövers „Air Defender 2023“ ist am BER mit Verzögerungen zu rechnen.Julia Cebella/dpa