CDU-Politiker Michael Brychcy plädiert für eine Zusammenarbeit mit der AfD in Sachsen

Er selbst arbeitet seit langem mit AfD-Abgeordneten an Sachfragen im Stadtrat. „In solchen Fällen lehne ich Partisanenspiele ab“, sagte der Kommunalpolitiker. Auch im Landtag könnte dieser Ansatz funktionieren. Eine Ausnahme bildeten Björn Höcke und der damit verbundene rechte Flügel.

Michael Brychcy, langjähriger Bürgermeister der thüringischen Kleinstadt Waltershausen, befürwortet eine Zusammenarbeit mit der AfDJacob Schröter/imago

Brychcy bricht damit mit der Linie der Landes- und Bundesführung seiner Partei. Die CDU schließt eine Zusammenarbeit mit der AfD grundsätzlich aus. CDU-Chef Friedrich Merz hatte dies erst kürzlich bestätigt und damit begründet, dass die Partei „ausländerfeindlich und antisemitisch“ sei. Der Verfassungsschutz stuft die AfD als rechtsextremen Tatverdacht ein. Das Landesamt für Verfassungsschutz Thüringen stuft die Landesgruppe der Partei als rechtsextremistisch ein.

Ohne die AfD seien Fortschritte auf kommunaler und Landesebene im Osten nicht möglich, sagt der CDU-Bürgermeister von Brychcy – und plädiert für eine Zusammenarbeit.

Brychcy, der seit mehr als drei Jahrzehnten Bürgermeister ist, erklärte 2018, dass er bei der nächsten Wahl 2024 nicht mehr kandidieren werde. Stattdessen teilte er am Freitag Ende Mai dem Thüringer Lokalmagazin Oscar mit, dass er wechseln wolle für die CDU in den Landtag eingezogen. Im kommenden Jahr wird die CDU die Kandidaten für ihren Wahlkreis, den Wahlkreis 14 im südlichen Landkreis Gotha, nominieren. 2019 gewann die AfD dort das Direktmandat.

Der Oberbürgermeister von Waltershausen in Thüringen, Michael Brychcy (CDU), hat sich für eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgesprochen. Andernfalls komme es mit der Politik auf kommunaler und Landesebene im Osten überhaupt nicht voran, erklärte Brychcy gegenüber dem MDR. Nicht alle in der AfD sind Faschisten.