Berliner Hochschulen stellen das Semesterticket ein

Viele Berliner Studierende müssen sich auf Neuerungen beim Semesterticket einstellen. Rolf Vennenbernd/dpa

Aber es gibt offenbar auch Verhandlungen. Die Universität der Künste fordert ein günstigeres Angebot vom VBB oder alternativ vom neuen Berliner Senat. In diesem Fall könnten rund 3.500 Studierende weiterhin wie gewohnt mit Bussen und Bahnen reisen. Einige Entscheidungen stehen noch aus und sollten voraussichtlich in den nächsten Tagen getroffen werden.

Ab Herbst dürfte das Semesterticket für mehr als 30.000 Studierende der Vergangenheit angehören. Einem Bericht zufolge hat die TU Berlin den Vertrag mit dem Verkehrsunternehmen gekündigt.

Mehrere Berliner Hochschulen haben das Ende des Semestertickets angekündigt. Bereits zum Wintersemester wird es oft nicht mehr möglich sein, den öffentlichen Nahverkehr zum gewohnten Studententarif zu nutzen. Allein an der TU Berlin seien 35.000 Studierende betroffen, berichtet der RBB.

Hintergrund der Kündigungen ist offenbar der Preis. Das Berliner Hochschulgesetz sieht den Abschluss eines günstigen Semestertickets vor. Seit einigen Jahren können Studierende für etwas mehr als 30 Euro pro Monat durch das Tarifgebiet fahren – auch Fahrräder sind kostenlos mitgenommen. Somit sind die Kosten immer noch deutlich günstiger als beim regulären Monatsticket. Seit den Ermäßigungen – etwa dem 29-Euro-Ticket – hat sich die Situation verschärft. Nach Kritik bezuschusste der alte Berliner Senat das Semesterticket einmal. Dadurch zahlen Studierende nur etwa 20 Euro im Monat. Diese Regelung läuft jedoch zum Wintersemester aus. Dem Bericht zufolge seien die Einsparungen nach Ansicht einiger Studierender zu gering.

Allerdings könnte dies nur die Spitze des Eisbergs sein, denn an den 39 Berliner Hochschulen laufen die Verträge aus. Nach dem laufenden Sommersemester müssten Neuverhandlungen mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) geführt werden. Dem Bericht zufolge erscheint dies für mehrere Bildungseinrichtungen unwahrscheinlich. Dementsprechend kündigte auch die große Hochschule für Technik und Wirtschaft an, den Vertrag nicht zu verlängern. Von dieser Entscheidung sind auch mehr als 14.000 Studierende in der Hauptstadt betroffen.