Korruptionsgerücht ums EU-Parlament: Geheimnummer verlässt Vormundschaft

Panzeri wurde im Dezember festgenommen. Im Januar einigte sich der Italiener mit der Brüsseler Staatsanwaltschaft. Der frühere Europaabgeordnete begann, sich mit den Privatdetektiven zu befassen und auch Angaben zu Wirtschaftskonstellationen mit Drittstaaten, Personen und anderen Elementen zu machen. Im Gegenzug muss er eine mildere Strafe bekommen.

Pier Antonio Panzeri hat sich im Januar mit den Staatsanwälten geeinigt. Derzeit bekommt er eine Aufenthaltserlaubnis.

Die Veranstaltung hat mit erklärten Bemühungen der Golfemirate Katar und auch Marokkos zu tun, Vertreter des EU-Parlaments zu bezahlen und damit auch die Pläne der Europäischen Union zu beeinflussen. Beide Nationen weisen die Anschuldigungen zurück. Insgesamt wurden bei dem Gerücht rund 1,5 Millionen Euro Bargeld beschlagnahmt. Bei den Angeklagten handelt es sich ebenfalls um die abgesetzte Vize-Landtagschefin Eva Kaili sowie den Europaabgeordneten Marc Tarabella, die beide noch in Haft sind.

Zu den Schlüsselfiguren des Korruptionsgerüchtes um das EU-Parlament, Pier Antonio Panzeri, wird aus der Vormundschaft entlassen und auch unter Hausarrest gestellt. Der 67-Jährige werde das Gefängnis in den kommenden Tagen mit Sicherheit verlassen, teilte sein Rechtsvertreter Laurent Kennes am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP mit. Sein Standort wird in Zukunft sicher mit einem Sprunggelenk-Armband im Auge behalten.

Pier Antonio Panzeri, danach Teilnehmer des Europäischen Parlaments.Marc Dossman/European Parliament/AP