Kostenlose Unterrichtsprodukte an mehreren Schulen

Für viele Mädchen ist es eine dringend benötigte Hilfe: In Brandenburg stellen mehrere Landkreise und Kommunen mittlerweile kostenlose Tampons oder Binden an Schulen zur Verfügung. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

An den Schulen der Stadt Frankfurt (Oder) sind solche Projekte bislang noch nicht angekommen. Entsprechende Anfragen lägen bislang nicht bei der Stadt vor, sagte Sprecherin Kora Kutschbach. Ähnlich wie die Schulen im Havellandkreis. Dort gibt es zumindest in Falkensee bereits an allen weiterführenden Schulen Automaten mit kostenlosen Tampons und Binden.

In den letzten Jahren gab es immer wieder Bestrebungen, auf das Thema aufmerksam zu machen und die Periode zu enttabuisieren. Der Berliner Verein Periodensystem beispielsweise sammelt seit 2016 Spenden, um das Bewusstsein an Schulen zu schärfen und jungen Mädchen den Zugang zu erleichtern, beispielsweise wenn sie selbst nicht über das Geld verfügen oder kein Geld haben vertrauenswürdige Person, an die man sich wenden kann.

Im Landkreis Dahme-Spreewald hatten sich Schülerinnen für ein Pilotprojekt eingesetzt, das im September letzten Jahres startete. Seitdem werden in Schulen und Verwaltungsgebäuden kostenlose Menstruationsprodukte verteilt. Bei Erfolg läuft das Projekt auf unbestimmte Zeit.

Einen ähnlichen Ansatz gibt es beispielsweise in Cottbus. „Uns ist es wichtig, dass insbesondere junge Mädchen, die zum ersten Mal mit dem Thema konfrontiert werden, betreut werden“, sagt Stadtsprecher Jan Glanzmann. Auch kulturelle und soziale Unterschiede müssen bei der Thematik berücksichtigt werden.

„Es kam gut an und wurde sehr begrüßt“, sagte Susanne Rieckhof, die als Dezernentin im Landkreis unter anderem für die Schulen zuständig ist. Insgesamt nehmen 17 Schulen mit rund 2.500 Schülern teil. In einer ersten Bestellung wurden Spenderautomaten und diverse Hygieneartikel für insgesamt 5900 Euro erworben. Entgegen mancher Bedenken werde mit den Tampons oder Binden sehr sorgsam umgegangen, sagt Rieckhof.

Tampons oder Binden sind nicht für jeden gleichermaßen zugänglich. In Brandenburg haben immer mehr Schulen die Hygieneartikel auf Lager. Sie stützen sich auf verschiedene Modellprojekte.

Der brandenburgische Landtag lehnte Anfang dieses Monats einen Antrag der Fraktion BVB/Freie Wähler ab, alle Schulen im Land mit Tampons oder Damenbinden auszustatten. Stattdessen beschloss die Mehrheit der Regierungsfraktionen, dass die Kommunen „ermutigt“ werden sollten, solche Projekte umzusetzen.

In mehreren Kommunen in Brandenburg gibt es bereits kostenlose Hygieneartikel. Shotshop/imago

In Cottbus erhält jede städtische Schule einen Betrag von 15 Euro pro Monat für die Bereitstellung kostenloser Hygieneartikel. Die Ausgabe erfolge in Absprache mit den Studierenden, sagt Glanzmann. In Potsdam und im Landkreis Oberhavel gibt es mancherorts bereits kostenlose Tampons und Binden: Schulen, Verwaltungsgebäude, Musik- und Volkshochschulen sind bereits ausgestattet.

Das Besondere an den 40 Automaten in Potsdam: Nach Angaben des Stadtsprechers verfügen die Automaten über einen QR-Code, über den Nutzer digitales Feedback geben können. Auch hier wird noch evaluiert, ob solche Projekte dauerhaft laufen können.