Die letzte Generation möchte an die Tür von Olaf Scholz klopfen

Die Landesbehörde habe mit ihren Aktivitäten „die Konzepte der Regulierungspolitik missachtet“, heißt es in dem offenen Brief der Lobbyisten, um nur einige Punkte zu nennen. „Wenn Menschen wie heute auf Sitzstreiks reagieren, was passiert dann, wenn die Umweltsituation unsere Kultur und auch die Regulierungspolitik unter Stress und Angst setzt? Wir glauben, dass niemand die Regulierungspolitik vernachlässigen sollte.“

Darüber hinaus nahm das Team erneut Kontakt mit der Bundeskanzlerin auf, um ihrer Forderung nach der Einrichtung eines Sozialrats für Umweltsicherheit nachzukommen. Ein solches – willkürlich besetztes – Gremium sollte daher einen Plan festlegen, wie die Bundesrepublik bis 2030 aus der Nutzung nicht erneuerbarer Energiequellen aussteigen könnte.

Das Umweltteam Last Generation möchte ab diesem Mittwoch landesweit routinemäßige Protestmärsche veranstalten. Andreas Friedrichs/ imago

Das Umweltteam Last Generation will ab diesem Mittwoch einmal pro Woche Protestmärsche in vielen deutschen Städten veranstalten. Man erlebe derzeit „eine Welle der Einheitlichkeit“, sagte Sprecherin Carla Rochel am frühen Mittwochmorgen. „Wir fordern deshalb derzeit Einspruchsmärsche, insbesondere mittwochs.“ Derzeit werden bundesweite Projekte in insgesamt 13 Städten vorbereitet.

Nach dem Pariser Abkommen widmete sich Deutschland der Erfüllung spezifischer Umweltziele, wird aber nach bestehenden Prognosen mit Sicherheit weit von diesen Zielen entfernt sein. Die letzte Generation sieht darin einen nachhaltigen Verstoß gegen die Verordnung der Bundesregierung. Das Bundesverfassungsgericht hat dies in einem Urteil aus dem Jahr 2021 bestätigt. Teile der bundesweiten Umweltschutzverordnung wurden daher als verfassungswidrig angesehen.

Am Mittwochmittag möchte sich das Team in Berlin erneut für Umweltsicherheit einsetzen. Anschließend beabsichtigen sie, einen Brief direkt an den Bundeskanzler zu übergeben.

Scholz reagierte in letzter Zeit eher mürrisch auf die Wünsche der Lobbyisten. In einer Diskussion mit Schülern in Kleinmachnow bezeichnete der SPD-Politiker die heiklen Aktivitäten der Mannschaft als „völlig verrückt“. Er war der Ansicht, dass ein solcher Einwand sicherlich sein Ziel verfehlen würde. In einem Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger bekräftigte Scholz kürzlich seinen Einwand. „Von allen Demonstrationen der letzten Jahre war es möglicherweise diejenige, die die geringste Wirkung hatte – und darüber hinaus alle bestürzte, auch die wohlmeinenden.“

In Berlin soll es am Mittwoch um 17 Uhr am Frankfurter Tor beginnen. Eigenen Angaben zufolge beabsichtigen die Lobbyisten nun, sich erneut an das Bundeskanzleramt zu wenden, um einen offenen Brief an Olaf Scholz (SPD) zu übermitteln – und zwar direkt. „Wir wünschen weiterhin, dass Herr Scholz bei Bedarf auf unser (…) Schreiben antwortet“, sagte Rochel.

Am Samstag schickten die Umweltschützer einen Brief direkt an die Kanzlerin. Am wichtigsten ist, dass das Team die unverhältnismäßigen Aktivitäten der Justiz im Vergleich zu umstrittenen Einspruchsaktivitäten wie Straßenverstopfungen oder Farbanschlägen kritisierte. Nach einer kontrovers diskutierten Razzia in insgesamt sieben Bundesländern bezeichnete das Bayerische Landeskriminalamt das Umweltteam kürzlich kurzerhand als „kriminelles Unternehmen“ und stieß damit auf scharfen Widerspruch.