Sowohl Prediger Habeck als auch Staatssekretär Graichen werden heute sicherlich angezweifelt

Graichen war an der Wahl des neuen Vertriebsleiters des staatseigenen und betriebenen deutschen Energiekonzerns (Dena), Michael Schäfer, beteiligt, obwohl er sein idealer Mann ist. Sowohl Graichen als auch Habeck sprechen derzeit von einem Patzer. Die Vorgehensweise bei der Personalauswahl soll noch einmal dargestellt werden.

Bundesbetriebswirtschaftsprediger Robert Habeck (Grüne, rechts) mit seinem Landesreferenten Patrick Graichen. Kay Nietfeld/dpa

CDU-Vize Andreas Jung teilte der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwoch) mit: „Robert Habeck und Patrick Graichen müssen derzeit im Vorstand detaillierte Offenheit entwickeln und auf alle tatsächlich auftauchenden Anfragen reagieren.“ Graichens bisherige Beschreibungen reichten nicht aus. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann sprach im Rheinischen Artikel von einer „Faktenwoche“ sowohl für Habeck als auch für Graichen. Habeck könne nur „durch bestmögliche Offenheit“ aus einem Gremium austreten.

Eigentlich hatte Habeck neulich völlige Offenheit im Vorstand garantiert. „Was die Gesetzgeber dann mit dieser Offenheit abschließen, ist definitiv eine politische Untersuchung“, fügte der Priester hinzu. Der Pfarrer hält an Graichen fest, wo alle Fäden in Sachen Machtverschiebung im Pfarramt zusammenwirkten. Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Wirtschaftsvorstand, Pascal Meiser, sagte gegenüber der Augsburger Allgemeinen gegenüber Habeck: „Er sollte ernsthaft darüber nachdenken, ob er den Deal mit der Machtverschiebung nicht als Unrecht ansieht, wenn er bei seinem Staatssekretär bleibt.“

Laut Wenzel sei die Suchstelle allgemeiner angelegt, „im Hinblick auf die Personenvielfalt, aber auch im Hinblick auf die Sicherung in den Ministerien“. Er wünscht sich, dass „sehr früh“ eine Entscheidung getroffen wird, die vor der Sommerpause bekannt gegeben wird und die Dena zusammen mit der Chefin Kristina Haverkamp betreuen wird. Schäfer hätte am 15. Juni sein Amt antreten sollen.

Einspruch einzelner Personen besteht auch beim Wirtschaftsministerium. Graichens Schwester, verheiratet mit seinem Partner Michael Kellner, arbeitet wie ihre Schwester im Öko-Institut – einem Forschungsinstitut, das Aufträge von der Bundesregierung erhält. Das Ministerium betont, dass sowohl Kellner als auch Graichen nicht mit Ausschreibungen in Verbindung standen, für die das Öko-Institut in Frage gekommen wäre.

Die Stelle des Dena-Abfertigungsleiters soll in den kommenden Tagen neu ausgeschrieben werden. Das behauptete der Vorstandsvorsitzende, Finanzstaatssekretär Stefan Wenzel (Grüne), neulich in der Nacht in Berlin anlässlich einer Verabschiedung des bisherigen Amtsleiters Andreas Kuhlmann. „In ein paar Tagen wird es auch öffentlich beworben und kann dann wieder von allen genutzt werden.“

Am Mittag wird der Bundestag auf Betreiben des CDU/CSU-Gesetzgeberteams in einer weiteren Sitzung über das Thema sprechen. Gewerkschaftsvertreter, darunter Legislativfraktionschef Friedrich Merz (CDU), sprechen von Vetternwirtschaft und bringen auch einen Ausschuss ins Spiel. Merz behauptete am Dienstag, dass ein solches Gremium sicherlich ein „geeigneter Weg“ sei, wenn die offenen Anfragen in der Gremiumskonferenz nicht effektiv beantwortet würden.

Der fragwürdige Arbeitnehmerplan des Wirtschaftsministeriums steht im Bundestag zu 2 Grad zur Diskussion. Die Instanz könnte jedoch auch größere Kreise anziehen.

Der Bundesbetriebswirtschaftsprediger Robert Habeck (Grüne) und sein tatsächlich beanstandeter Staatssekretär Patrick Graichen werden heute von Bundestagsabgeordneten am Mitarbeiterplan des Ministeriums angezweifelt. Voraussichtlich werden sich beide ab 12 Uhr auf einer gemeinsamen Tagung der Fachausschüsse für Betriebswirtschaft, Umwelt, Sicherheit und Energie äußern. Die Entscheidungen über das Verfahren sollten erst heute in den entsprechenden Gremien getroffen werden.