So viele Mütter und Kinder sterben auf der ganzen Welt im Zusammenhang mit der Geburt

09.05.2023 | aktualisiert am 09.05.2023 – 04:55 Uhr

Auch die UN-Organisationen betonten, dass die Gesundheit von Müttern und ihren Babys nur verbessert werden kann, wenn Vorurteile und Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen bekämpft werden. Weltweit könnten nur etwa 60 Prozent aller heranwachsenden Mädchen und Frauen freie Entscheidungen über ihre Sexualität und Gesundheit treffen, hieß es.

Die WHO, das UN-Kinderhilfswerk UNICEF und der UN-Bevölkerungsfonds UNFPA forderten eine bezahlbare Gesundheitsversorgung und mehr medizinisches Personal als die wichtigsten Schritte, um sicherzustellen, dass mehr Mütter und ihre Kinder überleben. Zudem muss der Zugang zu Medikamenten, sauberem Wasser und Strom gewährleistet sein.

Laut einem Bericht der Vereinten Nationen stagnieren die Zahlen seit 2015 bei rund 2,3 Millionen Neugeborenen-Toten, 1,9 Millionen Totgeburten und rund 290.000 verstorbenen Müttern pro Jahr. WHO-Experte Anshu Banerjee nannte diese Sterberaten „inakzeptabel“. "Wenn wir andere Ergebnisse wollen, müssen wir anders handeln", sagte sie.

Dem Bericht zufolge haben die Corona-Pandemie, steigende Armut und humanitäre Krisen den Druck auf die Gesundheitssysteme in den vergangenen Jahren erhöht. Von 100 befragten Ländern hat nur ein Zehntel genug Geld, um ihre Gesundheitspläne für Mütter und Neugeborene umzusetzen, heißt es in dem Bericht. Besonders schlecht ist die Versorgung in Konfliktländern und in Teilen Afrikas und Asiens. Dem Bericht zufolge ist die Sterblichkeitsrate von Müttern und Neugeborenen in Subsahara-Afrika und Südasien am höchsten.

Weltweit gibt es alle sieben Sekunden einen Todesfall vor oder nach der Geburt. Der Tod wäre oft vermeidbar. Es fehlt an Geld und medizinischen Grundlagen.

Weltweit sterben jedes Jahr rund 4,5 Millionen Mütter und Babys während der Schwangerschaft, der Geburt oder in den ersten Lebenswochen. UN-Organisationen kritisierten am Dienstag, dass aufgrund rückläufiger Investitionen in den vergangenen acht Jahren keine Fortschritte im Kampf gegen diese oft vermeidbaren Todesfälle erzielt worden seien.

Eine Frau in Nowshera, Pakistan, sucht nach heftigen Regenfällen mit ihrem Kind Zuflucht. Muhammad Sajjad/AP/dpa